Amis
9 Wörter, 59 Zeichen
Litteratur — Deutsche Literatur — Altdeutsche Dichtung bis 1500
Amîs,
(der Strickäre), mittelhochd. Dichter, von dessen Lebensverhältnissen nur bekannt ist, daß er in Österreich [* 3] um 1240 lebte. Er verfaßte einen »Daniel von Blumenthal« (noch ungedruckt),
eine Bearbeitung des »Rolandslieds« (hrsg. von Bartsch, Quedlinb. 1857),
kleine Erzählungen, Gleichnisse, Fabeln, die man damals unter dem Namen Beispiele zusammenfaßte (mehrere hrsg. von Hahn, [* 4] das. 1839),
und besonders die Schwanksammlung »Der Pfaffe Amis«, die älteste derartiger Dichtungen, deren Inhalt die Schwänke und Gaunerstreiche eines geistlichen Herrn, des Amis, bilden (hrsg. von Benecke in den »Beiträgen zur Kenntnis der altdeutschen Sprache [* 5] etc.«, Götting. 1810-32, 2 Bde.; neuerdings von Lambel in »Erzählungen und Schwänke«, 2. Aufl., Leipz. 1883; deutsch von Pannier, das. 1878).
Vgl. Jensen, Über den S. als Bîspeldichter (Marb. 1886).