Amira
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Karl von, Forscher auf dem Gebiet der germanischen, insbesondere der altnordischen, Rechtsgeschichte, geb. zu Aschaffenburg, [* 2] studierte in München, [* 3] trat dort zunächst kurze Zeit in den Justiz- und Verwaltungsdienst, habilitierte sich 1874 als Privatdozent für deutsche Rechtsgeschichte und deutsches Privatrecht an der Universität München und ward bereits im folgenden Jahr als ordentlicher Professor für die deutsch-rechtlichen Fächer, [* 4] Kirchenrecht und juristische Encyklopädie nach Freiburg [* 5] i. Br. berufen.
Außer verschiedenen in Zeitschriften erschienenen Abhandlungen rechtsgeschichtlichen Inhalts schrieb er: »Das altnorwegische Vollstreckungsverfahren« (Münch. 1874);
»Erbenfolge und Verwandtschaftsgliederung nach den altniederdeutschen Rechten« (das. 1874);
»Über Zweck und Mittel der germanischen Rechtsgeschichte« (das. 1876);
»Nordgermanisches Obligationenrecht« (Leipz. 1882 bis 1889, Bd. 1 u. 2);
»Das Endinger Judenspiel, zum erstenmal herausgegeben« (Halle [* 6] 1883);
den
Abschnitt
»Recht« in H.
Pauls
»Grundriß der germanischen
Philologie«. Amira
wurde 1887 zum ordentlichen Mitglied der königlichen
Gesellschaft der
Wissenschaften zu
Upsala
[* 7] ernannt.