Mineral aus der Klasse der Oxyde und der Ordnung der Anhydride, Varietät des Quarzes, ist
durch Mangan- oder Eisenverbindungen veilchen- oder pflaumenblau, nelkenbraun, perlgrau oder grünlichweiß gefärbt, zuweilen
mit streifigen oder festungsartigen Zeichnungen, durchsichtig oder durchscheinend, mit muscheligem bis splitterigem Bruch,
Härte 7, spez. Gew. 2,65-2,87,
wird durch Glühen farblos.
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Hauptfundorte sind Oberstein, Theiß in Tirol, der Schwarzwald bei Baden und Oppenau, wo er in Achatkugeln vorkommt; auch die brasilischen
Amethyste gehören großen Achatkugeln an, und die von Nertschinsk finden sich mit Chalcedon. Sehr blaß sind die von Mursinsk
aus Quarzgängen im Granit. Bei Schemnitz in Ungarn kommen sie häufig auf Erzgängen vor. Am schönsten
gefärbt sind die Geschiebe von Ceylon, sehr blaß dagegen die Haaramethyste (mit dünnen Blättchen von Eisenglimmer oder nadelförmigen
Kristallen andrer Mineralien) von Botanybai in Neuholland.
Der Amethýst ist ein beliebter Schmuckstein; im Altertum wurde er als Amulett getragen (als Mittel gegen den Rausch, daher der
griechische Name améthystos, »Trunkenheit verhütend«); seitdem aber Brasilien (Bahia) so große Massen geliefert hat, ist er
sehr im Preis gesunken. Durch Glühen entfärbte Amethyste dienen als Surrogat von Diamanten, Aquamarinen und Topasen. Orientalischer
Amethýst, Amethýst-Sapphir, violetter Rubin aus Birma und Ceylon ist ein zart veilchenblauer Korund und viel wertvoller als
der gewöhnliche Amethýst.
bekannter Halbedelstein, eine durch einen geringen Mangangehalt violett bis blau gefärbte Varietät des
Bergkristalls. Die Färbung ist zuweilen nur ganz blaß, zuweilen auch sehr intensiv und sind solche Steine mit intensiver
Färbung, namentlich wenn dieselbe eine gleichmäßige ist, die gesuchteren. Die schönsten und größten A. kommen aus der
argentinischen Republik, nächstdem liefern Ceylon, Ostindien, Ungarn, Spanien, Tyrol, Sachsen und Schlesien A. Derselbe
wird zu Schmucksteinen geschliffen, die bei der Fassung zur Erhöhung ihrer Farbe gewöhnlich mit Folie unterlegt werden.
Haaramethyste heißen solche Steine, welche haarförmige Kristalle von Strahlstein, Rutil u. s. w.
eingeschlossen enthalten. Von Nachahmungen durch gefärbtes Glas unterscheidet sich der A. durch seine größere Härte. Unter
dem Namen orientalischer Amethyst ist ein violetter Saphir bekannt, der höheren Glanz und größere Härte besitzt als der
A. - Roher A. ist zollfrei; Amethystwaaren siehe Achatwaaren.
eine als Schmuckstein vielfach verwendete, schön blau oder violett gefärbte Varietät des Quarzes (s. d.),
die meist in stengligen oder unregelmäßig gegeneinander begrenzten, in freie Kristallenden auslaufenden Individuen, in Geschieben
und derb vorkommt. Der Name stammt vom griech. amethystos und knüpft sich an den Glauben, daß der Amethyst ein
Mittel gegen die Trunkenheit abgebe. Die charakteristische Farbe, die ihn fast allein vom Bergkrystall unterscheidet, wird ihm
durch die Beimengung einer organischen Substanz erteilt, da sie beim Erhitzen in Gelb und Grün übergeht und dann verschwindet,
so daß der Stein farblos wird.
Von dieser merkwürdigen Eigenschaft machen die Steinschneider Gebrauch; viele der geschliffenen sog.
Citrine und Goldtopase sind im Feuer gelb gefärbte Amethyst. Enthält der Amethyst dünne Blättchen von Eisenglimmer oder nadelförmige
Krystalle von andern Mineralsubstanzen, so führt er den Namen Haaramethyst. Man findet ihn auf Gängen in ältern Gebirgen, bisweilen
mit Erzen; häufig auch Drusen in Achatkugeln der Mandelsteine bildend. Sehr schöne Krystalle kommen zu
Oberstein in Birkenfeld, am Rothenkopf im Zillerthal, zu Porkura in Siebenbürgen, auf der Insel Ceylon, in Brasilien und an der
St. Marysbai in Nordamerika vor. Der Preis geschliffener Amethyst, früher unter denen der Halbedelsteine der höchste,
ist durch starke Einfuhr aus Süd- und Centralamerika sehr heruntergegangen. Nur sehr schön und tief gefärbte
Steine werden noch gut bezahlt.