Amenorrhöe
,
Amenie (grch.), das Ausbleiben der
Menstruation (s. d.) in dem Falle, wo solche normalerweise
erwartet werden darf. Das verspätete Auftreten der ersten
Menstruation oder das Ausbleiben der schon eingetretenen bei einem
Mädchen hängt meist von Allgemeinerkrankungen ab, als
Bleichsucht,
Skrofulose,
Tuberkulose, weil bei diesen Zuständen die
Geschlechtsteile in ihrer
Entwicklung zurückbleiben, während das vorzeitige Erlöschen des
Monatsflusses bei Frauen zwar auch
durch tief eingreifende Allgemeinerkrankungen bedingt sein kann, aber doch immer den
Verdacht begründet,
daß Erkrankungen der
Gebärmutter
[* 3] oder der Eierstöcke zu
Grunde liegen. Das plötzliche
Stocken des schon fließenden Menstruationsblutes
(Suppressio mensium) ist Folge akuter
Krankheiten oder starker Erkältungen, auch heftiger Nervenerschütterungen (Schrecken
u. s. w.). Die Behandlung der Amenorrhöe
muß sich stets nach der
Ursache richten und zerfällt bald in eine rein örtliche, bald in eine allgemeine,
die Hebung des gesamten Kräftezustandes
bezweckende.