Ambrosiani
scher
Gesang, der kirchliche
Gesang, wie ihn der heil.
Ambrosius,
Bischof von
Mailand,
[* 2] in
den
Kirchen seiner
Diözese einführte. Derselbe ist eins der rätselhaftesten
Kapitel der Musikgeschichte, da wir von ihm eigentlich
gar nichts wissen.
Fest steht nur, daß
Ambrosius den
Halleluja- und Antiphonengesang
aus
Griechenland
[* 3] nach
Italien
[* 4] verpflanzte;
auch wird er als der
Urheber des Responsoriengesangs
angesehen.
Da er aber auch den Hymnengesang
nicht
nur nach
Italien brachte, sondern auch selbst viele
Hymnen verfaßt hat, so erscheint der
Ambrosianische
Gesang kaum als etwas
andres als der Gregorianische, zumal nach unzweideutigen Zeugnissen des heil.
Augustin die Jubilationen gerade
so den
Kern des
Ambrosianischen
Gesangs bildeten wie nachher den des Gregorianischen. Allem Anschein nach ist der Gregorianische
Gesang (s. d.) nicht im
Prinzip vom
Ambrosianischen verschieden gewesen, sondern nur eine umfassende und für die gesamte katholische
Christenheit zur
Norm gemachte
Revision des
Kirchengesangs, zu dem seit
Ambrosius'
Tod (397) ohne
Zweifel vieles
Neue hinzugekommen
war.