Ambrosĭa
(grch.), in den Homerischen Gedichten gewöhnlich die
Speise der
Götter im Gegensatze zum
Nektar, der dort
in der Regel den Göttertrank bezeichnet. Ferner kommt Ambrosia
bei
Homer noch in der Bedeutung Salbe und Reinigungsmittel
(Seife), als Heilmittel bei Verwundungen und als Antiseptikum bei Einbalsamierungen vor. Vielfach wird ihr außerordentlicher
Wohlgeruch und Wohlgeschmack (Süßigkeit) hervorgehoben. Das
Gleiche gilt vom
Nektar. Neben dieser Homerischen
Auffassung bestand
eine andere, nach der umgekehrt den berauschenden Göttertrank und
Nektar die Götterspeise bedeutete.
Diese eigentümliche Vieldeutigkeit der Ausdrücke und Nektar erklärt sich höchst wahrscheinlich aus der mannigfaltigen Verwendung des Honigs, der dieselben Funktionen hat wie und Nektar, d. h. bald als Speise, bald verdünnt als berauschender Trank (Met) genossen und vielfach als Salbe, Seife, Heil- und Einbalsamierungsmittel u. s. w. benutzt wurde. Vom Honig glaubte man ferner, daß er als sog. Honigtau vom Himmel [* 3] falle, also an sich schon eine Himmelsspeise sei. –
Vgl. Roscher,
Nektar und Ambrosia
(Lpz. 1883).
– Ambrosia
heißt auch der 193.
Planetoid.