Ambros
,
Aug. Wilh., musikalischer Schriftsteller und
Komponist, geb. zu Mauth in
Böhmen,
[* 3] studierte in
Prag
[* 4] die
Rechte und trat 1839 beim Fiskalamt in
Prag ein. 1847 veröffentlichte Ambros
eine auf die Genovevasage
bezügliche Ouvertüre. Es folgten eine
Musik zu
«Othello», eine Ouvertüre zu «Käthchen von Heilbronn»,
[* 5] eine
Sinfonie,
Trios und andere Klaviersachen,
ein
Stabat mater, zwei große
Messen, zwei Klaviersonaten, Lieder u. s. w., die zur
Richtung Mendelssohns und
Gades hinneigen. Ambros
wurde 1848 zum
Staatsanwalt in Preßangelegenheiten ernannt, 1850
Staatsanwalt
beim
Prager Landesgericht, bald darauf auch Direktorialmitglied des dortigen Konservatoriums, wirkte seit 1870 als Professor
der
Musik und der Kunstgeschichte an der
Universität und wurde 1872 nach
Wien
[* 6] berufen, um neben einer
Stellung im Justizministerium
den Unterricht des Kronprinzen
Rudolf in der Kunstgeschichte zu übernehmen. Er starb daselbst
Außer
zahlreichen
Aufsätzen für Zeitschriften schrieb er: «Die Grenzen
[* 7] der
Musik und
Poesie»
(Prag 1856; 2. Aufl., Lpz. 1872),
«Das Konservatorium in Prag» (Prag 1858),
«Die Lehre [* 8] vom Quintenverbot» (Lpz. 1859),
«Kulturhistor. Bilder aus dem Musikleben der Gegenwart» (ebd. 1860),
«Geschichte der Musik» (Bd. 1‒3, Bresl. 1862‒68; Bd. 4, Fragment, Lpz. 1878; 3. Aufl., ebd. 1887‒92),
«Bunte Blätter» (2 Bde., Lpz. 1872‒74),
«Kleinere Schriften aus dem Nachlasse», Bd. 1: «Aus Italien» [* 9] (Preßb. 1880).