(Amras), kaiserliches Bergschloß in
Tirol,
[* 3] 3,5 km südöstlich von
Innsbruck,
[* 4] am
Fuß des
Paschbergs gelegen, berühmt als Aussichtspunkt, auch historisch bedeutsam als die ehemalige Hauptburg der
Grafen von
Tirol
und als Lieblingsaufenthalt des
ErzherzogsFerdinand und seiner Gemahlin
PhilippineWelser, für die er das
Schloß prachtvoll
einrichten ließ. Die Sammlung von Kunstgegenständen und
Waffen,
[* 5] welche sich hier ehemals befand, ist seit 1806 größtenteils
in
Wien
[* 6] als Ambraser Sammlung aufgestellt. Dagegen wurden die in Ambras verbliebenen Reste dieser Sammlung durch
andre
Objekte aus
Wien,
Laxenburg etc. bereichert.
(Amras), Dorf in der österr. Bezirkshauptmannschaft und dem Gerichtsbezirk Innsbruck in Tirol, in 628 m Höhe, 8 km
südöstlich von Innsbruck, hat (1890) 725 E. (mit Pradl 1972 E.) und kaiserl. Schloß, ehemals Feste der
Grafen von Andechs und Tirol, aus dem 13. Jahrh., dessen ältester Teil das sog. Hochschloß ist. Nach verschiedenen
Schicksalen kam es an Kaiser Ferdinand Ⅰ. und 1564 an dessen Sohn Erzherzog Ferdinand, der sich mit seiner ersten Gemahlin,
Philippine Welser (s. d.), meist hier aufhielt, 1566‒89 das Schloß erweiterte und
mit kostbaren Sammlungen von Büchern, Waffen und Kunstsachen ausstattete, die nach Erlöschen der Tiroler
Linien der Erzherzöge meist nach Wien kamen.
Die Bibliothek fiel durch Maria Theresia der UniversitätInnsbruck, 5880 seltene Drucke und 538 Handschriften der Hofbibliothek,
die schönsten Münzen
[* 8] dem kaiserl. Münzkabinett in Wien zu. Der größte Teil der Kunstkammer befindet sich seit 1806 unter
dem NamenAmbraser Sammlung in Wien und ist jetzt im neuen kunsthistor. Hofmuseum aufgestellt. Sie enthält außer 69 wertvollen
Handschriften (s. auch Ambraser Handschrift), vielen prächtigen Rüstungen und kunstgewerblichen Gegenständen 1200 Bildnisse
berühmter Persönlichkeiten des 16. und 18. Jahrh. In neuester Zeit wurde das Schloß Ambras, 1856‒58
Wohnsitz des Erzherzogs KarlLudwig als Statthalter von Tirol, restauriert und 1882 als Museum dem Besuche
eröffnet. –