[* 1] (Ambon, griech.), innen altchristlichen
Kirchen ein »erhöhter Platz« oderGerüst für Vorleser
und Redner. Es befanden sich deren zwei in dem von
Schranken umgebenen länglichen
Viereck,
[* 2] welches, vom
Chor aus ins
Schiff
[* 3] der
Kirche sich erstreckend, für den niedern
Klerus bestimmt war, der eine an der Nordseite zum Vorlesen der Evangelien, der
andre an der Südseite zum Vorlesen derEpisteln.
Später wurden beide in der
Kanzel (s. d.) vereinigt.
Von den Ambonen herab ertönten auch
Kirchengesänge, daher der
AusdruckAmbonoklasten (»Ambonzerbrecher«) für die
Eiferer
gegen
Kirchenmusik.
[* 1] (grch.; lat. suggestus, pulpitum), die Kanzel der
ältern christl. Kirche. Ursprünglich wurden Schriftverlesung und Predigt vom Chore aus gehalten und zwar entweder vom Altar
[* 7] oder vom Bischofssitze. Indes Rücksicht auf die Akustik und der Umstand, daß die Bischöfe sich mehr
und mehr von der Predigt zurückzogen und diese den Presbytern überließen, führten zur Aufstellung eines Pultes von Holz
[* 8] oder Marmor am Eingange des Chores (Beispiele in Ravenna), der sich allmählich zu einem umfangreichen Aufbau mit Doppeltreppe
zum Auf- und Abstieg und einer Zweiteilung für Evangelien- (Nordseite) und Epistelverlesung (Südseite) entwickelte
und weit in das Langhaus vordrang (San Clemente in Rom).
[* 9] In dieser Weiterbildung erinnert der Ambo an den Lettner (s. d.).
Gelegentlich diente der Ambo auch als Standort für den Sängerchor. Die Ambo spielten bald bei Ausschmückung der Kirchen eine
wichtige Rolle und wurden mit Marmor, Mosaik, später mit Schnitzwerk verziert. Das Wachsen der Gemeinden
verdrängte den genannten Raum und veranlaßte, daß die beiden in unsere heutige Kanzel (s. d.)
zusammengezogen wurden.