Amarapura
(engl. auch
Ummerapoora, d. h. Stadt der Unsterblichen), ehemalige Haupt- und Residenzstadt des
Reichs
Birma
in Hinterindien,
[* 2] 2l° 57' nördl.
Br., 73° 4' östl. L., liegt 6,5 km nordöstlich von der frühern Hauptstadt
Awa (s. d.), im
Süden der durch den
Irawadi und dessen Nebenflüsse
Schwe-le und Mjit-nge gebildeten Halbinsel. Amarapura
wurde 1783 als
neue Hauptstadt
Birmas gegründet und hatte (1810) 170000 E., wurde jedoch 1810 durch
Feuer zerstört; 1822 zog der
Hof
[* 3] fort,
und 1839 litt Amarapura
sehr durch ein
Erdbeben,
[* 4] so daß
die Bevölkerung bedeutend abnahm (1827: 30000 E.).
Von 1838 an war es wieder die Hauptstadt bis 1860, als der vorletzte König die Residenz nach Mandale (s. d.) verlegte. Die eigentliche Stadt (ohne die Vorstädte) bildet ein Viereck [* 5] mit hoher Mauer und einem tiefen Graben und einem Erdwall mit Bastionen an der Innenseite. Den Mittelpunkt nimmt die ehemalige königl. Residenz ein, mit dreifachem Wall und vier Thoren, deren östliches den öffentlichen Eingang zu dem eigentlichen Palaste Mje-Nan bildet. Im Norden, [* 6] 5 km von der berühmte Arakantempel oder ¶
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Maha-Mjat-494 Mamii mit 250 m hohen Pfeilern aus vergoldetem Holz, [* 8] ein sehr besuchter Wallfahrtsort, der eine (1784 als größte Siegestrophäe aus Arakan hierher gebrachte) Kolossalstatue Buddhas einschließt.