Marie Friederike, Königin von
Griechenland,
[* 2] Tochter des
GroßherzogsAugust von Oldenburg,
[* 3] geb.
vermählt mit dem KönigOtto von
Griechenland.
Schön und mutvoll, mit vollem
Herzen der Ausschmückung
von
Athen
[* 4] und der Wohlthätigkeit hingegeben, hat sie ihrem Gemahl zur wahren Stütze gedient.
Ihre Willenskraft aber artete
häufig in Widerspenstigkeit aus und führte zu gewagten Entschlüssen.
Ihre Hartnäckigkeit bekundete sich besonders bei
der durch ihre Kinderlosigkeit veranlaßten Nachfolgerfrage, indem Amalie einem Wittelsbacher
ihren eigenen
Bruder entgegenstellte. Bei der allmählich wachsenden Unbeliebtheit des Königs (s.
Griechenland) galt
sie der
Opposition als die Stifterin jedes Übels und wurde 1861, während der
AbwesenheitOttos, als Regentin von einem
Mordversuche
bedroht folgte Amalie ihrem vertriebenen Gemahl nach
Deutschland.
[* 5] Sie lebte seitdem mit ihm in
Bamberg,
[* 6] wo sie starb.
Elisabeth, Landgräfin von Hessen-Cassel, geb. Tochter des
Grafen Philipp
Ludwig II. von
Hanau-Münzenberg,
durch ihre
Mutter eine Enkelin des Prinzen Wilhelm I. von
Oranien, vermählt seit 1619 mit dem
Erbprinzen, spätern Landgrafen
Wilhelm V. von Hessen-Cassel. Amalie war eine staatskluge Fürstin, die zu Lebzeiten ihres Gemahls
sowie nach dessen
Tode (1637) als Vormünderin ihres
Sohnes, Wilhelm VI., und Regentin von
Hessen-Cassel die Landgrafschaft
nicht nur glücklich durch die
Stürme des Dreißigjährigen
Krieges hindurchführte, sondern ihre Hausmacht noch verstärkte,
auch die Gleichberechtigung der
Reformierten mit den
Bekennern der
Augsburgischen Konfession im Westfälischen
Frieden erlangte. Sie starb - Vgl. Insti,Amalie Elise,
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Landgräfin von Hessen
[* 8] (Gießen
[* 9] 1812); von Rommel, Geschichte von Hessen, Bd. 8 (Gotha
[* 10] 1843).
Marie Friederike Auguste, Herzogin zu Sachsen,
[* 11] älteste Tochter des Prinzen Maximilian von Sachsen (gest. 1838),
Schwester der Könige FriedrichAugust II. und Johann von Sachsen, geb. gest. unvermählt zu Pillnitz,
trat als dramat. Schriftstellerin zuerst mit den Schauspielen in Versen „Die Abenteurer der
Thorenburg“ (1817), „Der Krönungstag“ (1829) und „Mesru“ (1830) auf, die in Dresden
[* 12] zur Aufführung kamen. Seit 1834 veröffentlichte
sie, meist unter dem NamenAmalie Heiter, zahlreiche Lustspiele in Prosa und bürgerliche Charakterstücke, die sich durch
sittlichen Gehalt, einfache Anlage, Bühnenkenntnis und gelungene Charakteristik auszeichnen.
Eine beifällige Aufnahme fanden namentlich: «Lüge und Wahrheit», «Die Fürstenbraut», «Der
Landwirt», «Der Verlobungsring», «Vetter
Heinrich», «Der Pflegevater», «Das
Fräulein vom Lande», «Der Majoratserbe» und besonders «Der
Oheim». Die dramat. ArbeitenA.s erschienen als «Originalbeiträge zur deutschen Schaubühne» (6
Bde., Dresd. und Lpz. 1836 - 42),
in vervollständigter Ausgabe von Waldmüller («Dramat. Werke der Prinzessin
Amalie, Herzogin zu Sachsen», 6 Bde., Lpz. 1873 -
74). Die Operette «Die Siegesfahne» wurde am Dresdener königl. Theater,
[* 13] andere nur bei Hofe gespielt. -
Vgl. Fürstenau, Die
musikalischen Beschäftigungen der Prinzessin Amalie (Dresd. 1874);
Waldmüller, Aus den Memoiren einer Fürstentochter
(ebd. 1883).