Heilige, zu Anfang des 7. Jahrh., vermählt mit Witger, Pfalzgrafen von Lothringen, Mutter des heil. Adalbert,
Bischofs von Reima. Später gingen und ihr Gemahl in ein Kloster der heil. Gertrud, wo sie um 650 starb. - Amalia, eine andere Heilige
von fürstl. Herkunft, kam früh in das Kloster der beil. Landrada zu Lüttich. Pippin der Kleine bestimmte
sie zur Gemahlin für seinen Sohn Karl. Sie lehnte jedoch diese Anträge ab und floh auf ihre Güter, wo sie auch starb.
Ihre
Gebeine ruhen seit 1370 in Gent. Der Gedächtnistag dieser beiden Heiligen fällt auf den 10. Juli.
Anna, Herzogin von Sachsen-Weimar, geb. Tochter des Herzogs Karl von Braunschweig-Wolfenbüttel und
der Philippine Charlotte, Schwester Friedrichs d. Gr., wurde mit Ernst August Konstantin von Sachsen-Weimar-Eisenach
vermählt, der schon starb. 1759 vom Kaiser mündig erklärt, übernahm sie als Vormünderin ibres
Sohnes Karl August (s. d.) die Regentschaft und richtete in unermüdlicher Fürsorge
das durch den Siebenjährigen Krieg schwer betroffene Land wieder auf. Zur Erziehung der Söhne berief sie 1772 Wieland nach
Weimar. Seit Karl Augusts Regierungsantritt (1775) widmete sie sich der Pflege von Kunst und Wissenschaft und versammelte Dichter,
Künstler und Gelehrte um sich; sie komponierte auch mit Begabung für Konzert und Bühne, z. B. Goethes
«Erwin und Elmire». Sie starb zu Weimar. -
Vgl. von Beaulieu-Marconnay, Anna Amalia, Karl August und der Minister von Fritsch
(Weim. 1874);
Springer, Anna von Weimar und ihre poet.
Tafelrunde (ebd. 1875); Briefe von Goethes Mutter und
der Herzogin Anna Amalia, hg. von Burkhardt (1885) und von Heinemann (Lpz.
1889); Bornhak, Anna Amalia, Herzogin von Sachsen-Weimar-Eisenach (Berl. 1892).