Amalfi
(Amalphia), Stadt in der unterital. Provinz Salerno, äußerst malerisch in einer engen Felsenschlucht und an derselben empor am Meerbusen von Salerno gelegen, mit Salerno durch eine großartige, der Felsenküste abgewonnene Kunststraße verbunden, Sitz eines Erzbischofs, hat eine alte, aber vielfach restaurierte Kathedrale mit prächtigen Erzthüren, ein hoch in den Felsen eingebautes ehemaliges Kapuzinerkloster (Canonica), jetzt Seemannsschule, mit schönem Kreuzgang, dabei eine Tropfsteinhöhle mit herrlichen Ausblicken, einen kleinen Hafenkai und (1881) 4792 Einw., welche Fabrikation von Papier und Makkaroni und Schiffahrt betreiben.
Aus Amalfi
stammte Flavio
Gioja, den man (irrtümlich) als Erfinder des
Kompasses bezeichnet. Der
Sage nach
wurde es von römischen
Familien, die auf der
Reise nach
Konstantinopel
[* 2]
Schiffbruch litten, gegründet. Auch nach dem
Einfall
der
Langobarden verblieb Amalfi
dem oströmischen
Reiche, genoß aber große
Freiheiten.
Später gewannen einzelne Patrizierfamilien
die
Gewalt, aus denen sich
Grafen, dann
Herzöge erhoben, von denen
Mansus II. (960-1000) Amalfi
mit
Salerno verband.
Der Normannenfürst
Robert Guiscard verleibte Amalfi
seinem
Apulien und
Kalabrien umfassenden Gebiet ein. Seitdem sank Amalfi
, sein
Handel und Wohlstand wurden durch
Plünderungen der Pisaner 1135 und 1137 ganz vernichtet. Das Herzogtum Amalfi
ward später an
die
Piccolomini verliehen. Am meisten blühte Amalfis
Handel im 10. Jahrh. und während des ersten Kreuzzugs.
Das
Seerecht von Amalfi
(Tabula Amalphitana) galt bei allen das
Mittelmeer befahrenden
Nationen. Die Kaufherren von Amalfi
hatten
Niederlagen
in
Alexandria,
Antiochia und
Jerusalem.
[* 3] Aus dem 1048 in letzterer Stadt durch Kaufleute von Amalfi
errichteten
Hospital zum heil.
Johannes nahm der
Johanniterorden (s. d.) seinen Ursprung.