Amager
,
deutsch Amak, kleine dänische zum Amt Kopenhagen [* 2] gehörige Insel im Sunde, durch das schmale Fahrwasser Kallebodstrand von Seeland getrennt, 15 km lang, höchstens 8 km breit, 65 qkm groß, ist niedrig und eben, äußerst fruchtbar und wohl angebaut, leidet aber Mangel an gutem Trinkwasser. Ohne Christianshavn, einen Teil von Kopenhagen (s. d.), auf dem nördlichsten Ende der Insel, hat sie (1890) etwa 19 700 E., zum Teil von holländ. Familien abstammend, die Christian II. 1516 aus dem Distrikt Waterland in Nordholland herbeirief.
Die Nachkommen dieser Einwanderer haben ihre alte Kleidertracht und
Sitten teilweise beibehalten und betreiben
besonders für Kopenhagen wichtigen
Gartenbau. Amager
, zu dem auch das beinahe unbewohnte und von Amager durch das tiefe, für die
Sundschiffahrt wichtige Fahrwasser
Drogden getrennte Eiland Saltholm gehört, ist in zwei Kirchspiele,
Taarnby und
Store Magleby,
geteilt. Ersteres (1890: 3615 E.) besitzt viele Fabriken und industrielle
Anlagen, letzteres das stadtähnliche
Seemannsdorf
Dragör, das 60 eigene Schiffe
[* 3] mit etwa 5300
Registertons besitzt und dessen Bewohner (1890: 1825) zu den tüchtigsten
Seeleuten und
Lotsen gehören. Auch befindet sich auf der eingehegte Staatsforst Kongelunden mit
Fasanerie.