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unter seine Lehnshoheit gezwungen (1364), erhob ihn Karl IV. 1365 zum Reichsstatthalter in der Schweiz und den Bistümern Lyon, Mâcon und Grenoble. 1366 zog er Joh. Paläologus zu Hilfe gegen die Türken und Bulgaren. In die Fehden der ital. Staaten griff er als bewaffneter Vermittler ein; 1372-75 bekämpfte er seinen Schwager Joh. Galeazzo Visconti (s. d.) im Bunde mit Gregor XI. und Johanna I. (s. d.) von Neapel und unterstützte Ludwig I. (s. d.) von Anjou gegen Verzicht auf seine savoyischen Erbrechte beim Kampf um die Nachfolge in Neapel 1382, wobei er in Apulien der Pest erlag. 1362 stiftete er den spätern Annunciaten- (Halsband-) Orden (s. d.). Amadeus setzte die Unteilbarkeit der savoyischen Lande und ihre Vererbung nach dem Erstgeburtsrecht fest, was 1439 durch Amadeus VIII. und 1470 durch Amadeus IX. bestätigt wurde. -
Vgl. die Biographien von Stefani (Tur. 185)3), Biré (Chambéry 1869), Foucard (Modena 1878), Datta, Spedizione in Oriente di A VI. (Tur. 1826).
Amadeus VII. (VI.), der Rote, geb. Sohn des vorigen, folgte seinem Vater 1379 in Bresse, 1383 in Savoyen. Im Bunde mit Karl VII. von Frankreich kämpfte er in Flandern, dann gegen die Markgrafen von Saluzzo und Montferrat und ward von den Rivierastädten Barcelonetta, Ventimiglia und Nizza zum Schutzherrn berufen, die so den Bedrängnissen des Krieges zwischen Ludwig II. von Anjou und Wladislaw von Ungarn zu entgehen suchten. Amadeus starb
Amadeus VIII., der Friedfertige, als Papst Felix V. (s. d.) genannt, erster Herzog von Savoyen, Sohn des vorigen, geb. zu Chambéry, trat, nachdem er den Markgrafen von Saluzzo aufs neue zur Unterwerfung genötigt und vermittelnd in den Streit zwischen den Häusern Orléans und Burgund eingegriffen hatte, mit Kaiser Sigismund in Verhandlungen wegen Beseitigung des Schismas, unterstützte ihn mit Truppen gegen die Hussiten und erhielt dafür Febr. 1419 die Herzogswürde. 1418 hatte Piemont sich nach dem Erlöschen der ältern Linie Savoyen für ihn erklärt; von Montserrat erlangte er 1432 die Abtretung der nördlich vom Po gelegenen Gebietsteile. 1422 erwarb er durch Kauf die Grafschaft Genf. Als ein Mordanfall auf ihn versucht ward, dankte er 1433 zu Gunsten seines Sohnes ab. Vom Baseler Konzil an Stelle Eugens IV. zum Papst gewählt, wurde er in Basel gekrönt, verzichtete aber April 1449 und starb in Genf.
Amadeus IX. (VIII.), der Glückliche, Enkel des vorigen, geb. folgte 1465 seinem Vater, dem Herzog Ludwig. Gatte der Jolanthe, Schwester Ludwigs XI. von Frankreich, unterstützte er diesen gegen Johann von Bourbon und die «Ligue du bien public». Nachdem sein Bruder Philipp von Bresse mit Glück für ihn gegen Mailand und Montserrat gekämpft (1467) und er selber 1468 ein zehnjähriges Bündnis mit Venedig geschlossen hatte, übertrug er krankheitshalber 1469 seiner Gattin die Regierung. Seine damit unzufriedenen Brüder nahmen Amadeus gefangen und zwangen ihn im Frieden von Chambéry, ihnen Anteil an der Regierung zu gewähren. Nach seinem kurz darauf erfolgten Tode, zu Vercelli, führte Jolanthe die Regierung als Vormünderin des jungen Philibert.