Alunno,
Niccolò, der gewöhnliche, aber auf falscher Deutung einer Inschrift (Nicolaus alumnus Fulginae) beruhende Name des Niccolò di Liberatore, geb. 1430 in Foligno, gest. 1502, gehört zu den Malern der Umbrischen Schule. An den Werken des in Umbrien thätigen Florentiners Benozzo Gozzoli bildete er sich heran, später unter dem Einflusse der Venetianisch-Mantegnesken Kunst. Obgleich Alunno nicht reich an Erfindung ist, so macht ihn doch die gläubige Innigkeit seiner Auffassung zum würdigen Vorläufer des Perugino und Raffael.
Sein ältestes Werk sind Fresken in Sta. Maria infra portus, von 1452; eine Madonna mit Engeln und Heiligen, von 1458, findet sich über dem Hauptaltar der Franziskanerkirche zu Diruta. Von 1466 ist seine Verkündigung in der Pinakothek zu Perugia. 1468 malte er eine Ordensfahne für San Gregorio in Assisi (jetzt in Karlsruhe); 1492 die Altarbilder: Geburt Christi, Krönung der Maria in San Niccolò zu Foligno;
ferner 1499 eine Madonna zwischen zwei Engeln in der Pfarrkirche zu Bastia bei Perugia. In seiner Vaterstadt wurde ihm 1872 ein Marmorstandbild errichtet.