Altsohl
,
ungar. O-Zólyom, slaw. Zvolen, 1244-1876 königl.
Freistadt des
Komitats
Sohl, jetzt Stadt mit geregeltem Magistrat, im nördl.
Ungarn,
[* 2] in 295 m Seehöhe, an der
Gran,
[* 3] der Slatina
und den Linien
Budapest-Ruttka und Altsohl
-Neusohl-Bries (56 km) der
Ungar. Staatsbahnen,
[* 4] hat (1890) 5099 meist
slowak. E. (600 Magyaren, 400 Deutsche),
[* 5] von denen 1800 lutherisch, 2999 katholisch, 300 israelitisch
sind, Post und
Telegraph,
[* 6]
Bezirksgericht, Stuhlrichteramt;
Blech-, Möbel-,
Pfeifen- und Essigfabriken,
Branntweinbrennereien
und 12 an kohlensaurem Natron und
Magnesia reiche Mineralquellen.
Außerhalb der Stadt, jenseit der Slatina, auf einer Anhöhe ein Schloß, das angeblich zur Zeit
Stephans
des
Heiligen, nachweisbar aber erst 1350 von König
Ludwig d. Gr. erbaut wurde und später Lieblingsitz des Königs Matthias
Corvinus war, mit einer 1784 von
Graf
Stephan
Esterházy erbauten Schloßkapelle. Ein zweites Schloß, Pußti brad (Wüste
Burg),
von dem nur noch Ruinen vorhanden, wurde der Sage nach von dem magyar.
Anführer Borschu zur Zeit
Arpáds erbaut. In Altsohl
wurden wiederholt ungar. Landtagsversammlungen abgehalten;
so 1382, wo die poln. Magnaten der Tochter
Ludwigs, Maria, und ihrem Gemahl, dem spätern
Kaiser Sigismund huldigten. Ungefähr 5 km
im Norden
[* 7] der Stadt das berühmte
Bad
[* 8]
Szliács mit Eisenthermen, reich an
Kohlensäure.