Titel
Altpreußische
[* 1] Befestigun
gsmanier im 18. Jahrhundert, eine permanente Befestigung.
Mit
Walrawe (1728
Chef des preuß. Ingenieurkorps) und besonders unter
Friedrich d. Gr. nahm der Festungsbau in
Preußen
[* 3] eine besondere
Richtung an. Die von jenem ausgeführten Bauten in
Stettin,
[* 4]
Magdeburg,
[* 5]
Glogau,
[* 6]
Neisse
[* 7] zeigen meist (s. Fig. 1) einen Tenaillierten
Grundriß (s. d.) mit schmalen, tiefen, zuweilen durch Reverskaponnieren flankierten
Gräben, mit niedrigen Eskarpenmauern, hohen Kontereskarpenmauern mit davorliegender
Enveloppe, deren
Graben
zugleich als
gedeckter Weg dient, von Blockhäusern bestrichen wird und offensive Verteidigung gestattet. Zur sichern Unterbringung
der
Truppen dienten zahlreiche
Kasematten. Die von
Friedrich d. Gr. angeordneten Befestigungen
(s. Fig. 2) von
Neisse und
Glatz
[* 8] bilden einzelne, durch Wälle verbundene selbständige Werke verschiedener Form. Nirgends
ist der reine Bastionierte Grundriß (s. d.) angewendet, dagegen finden sich
niedere Grabenflankierung, kasemattierte Geschützstände, Einrichtung des Gedeckten Weges für angriffsweise Verteidigung,
Abschnitte, Reduits, granatsichere
Kasernen und vorgeschobene
Forts. (S. Festungen.)