Althaus
,
Theodor, Schriftsteller, geb. zu
Detmold,
[* 3] studierte in
Bonn,
[* 4]
Jena
[* 5] und
Berlin
[* 6]
Theologie
und
Philologie, wendete sich dann, litterarisch thätig, nach
Leipzig,
[* 7] wo er die
»Märchen aus der Gegenwart« (Leipz. 1847)
schrieb und sich bald völlig der Publizistik widmete. Im J. 1848 redigierte er die »Barmer
Zeitung«, seit dem
Herbste d. J. die
»Zeitung für Norddeutschland« in
Hannover.
[* 8] Infolge eines revolutionären
Aufrufs (zu gunsten der
Reichsverfassung von 1849) im
Sommer 1849 angeklagt, ward er zu zweijährigem Staatsgefängnis verurteilt,
im
November 1849 nach
Hildesheim
[* 9] übergeführt, im Frühjahr 1850 begnadigt. Als litterarisches
Resultat seiner
Haft trat das
phantasievolle, eine ideale
Demokratie verkündende
Buch »Aus dem Gefängnis«
(Barm. 1850) hervor. Althaus'
Gesundheit
war infolge der
Haft
gebrochen; er suchte
Heilung in einem
Seebad und im nächsten Jahr zu Gotha,
[* 10] wo er starb. Seine
schwungvollen, formschönen und tiefsinnigen Gedichte wurden 1853 als
Manuskript für die
Familie gedruckt. Einzelne Proben
daraus finden sich in
Ad.
Sterns »Fünfzig Jahre deutscher
Dichtung« (2. Aufl., Leipz. 1877).