Theodor, Schriftsteller, geb. 22. Okt. 1822 zu Detmold, studierte in Bonn, Jena und Berlin Theologie
und Philologie, wendete sich dann, litterarisch thätig, nach Leipzig, wo er die »Märchen aus der Gegenwart« (Leipz. 1847)
schrieb und sich bald völlig der Publizistik widmete. Im J. 1848 redigierte er die »Barmer
Zeitung«, seit dem Herbste d. J. die »Zeitung für Norddeutschland« in Hannover. Infolge eines revolutionären
Aufrufs (zu gunsten der Reichsverfassung von 1849) im Sommer 1849 angeklagt, ward er zu zweijährigem Staatsgefängnis verurteilt,
im November 1849 nach Hildesheim übergeführt, im Frühjahr 1850 begnadigt. Als litterarisches Resultat seiner Haft trat das
phantasievolle, eine ideale Demokratie verkündende Buch »Aus dem Gefängnis« (Barm. 1850) hervor. Althaus' Gesundheit
war infolge der Haft gebrochen; er suchte Heilung in einem Seebad und im nächsten Jahr zu Gotha, wo er 2. April 1852 starb. Seine
schwungvollen, formschönen und tiefsinnigen Gedichte wurden 1853 als Manuskript für die Familie gedruckt. Einzelne Proben
daraus finden sich in Ad. Sterns »Fünfzig Jahre deutscher Dichtung« (2. Aufl., Leipz. 1877).
Theodor, Schriftsteller.
Seine Biographie schrieb sein Bruder Friedrich Althaus (»Th. Althaus, ein Lebensbild«, Bonn 1888).
Letzterer (geb. 14. Mai 1829 zu Detmold) veröffentlichte außerdem: »Englische Charakterbilder«, durch gründliche Kenntnis und
glänzende Darstellung ausgezeichnete Essays (Berl. 1870, 2 Bde.), eine
Übersetzung von Forsters Dickens-Biographie u. a. Er lebt als Arzt in London u. ist Mitarbeiter angesehener
deutscher Zeitschriften.
(Kt. Luzern,
Amt Sursee, Gem. Ruswil).
611 m. 2 Häuser;
3,5 km nö. der Station Wolhusen der Linie Bern-Luzern. 28 kathol.
Ew. Kirchgemeinde Ruswil.
Käserei.
Theodor, polit. Schriftsteller, geb. 22. Okt. 1822 zu Detmold, studierte in Bonn, Jena und Berlin Theologie und Philosophie,
wandte sich aber in Leipzig der Schriftstellerei zu. Seit März 1848 wirkte er in radikal-demokratischem
Sinne journalistisch in Bremen und Hannover, saß Nov. 1849 bis Mai 1850 wegen eines Artikels in Haft zu Hildesheim, wurde,
zum Lehrer der Freien Gemeinde nach Hamburg berufen, ausgewiesen und starb 3. April 1852 zu Gotha. Er schrieb: «Märchen aus der
Gegenwart» (Lpz. 1848; Neudruck, ebd. 1888),
«Aus dem Gefängnis» (Brem. 1850),
welches Buch Althaus' auf kosmopolitische und stark
socialistische Humanität aufgebaute Staatstheorie, Charakteristiken und Gedichte enthält;
letztere ergänzte ein Privatdruck
für die Familie 1853. «Theod. Althaus. Ein Lebensbild»
(Bonn 1888) schrieb sein Bruder Friedrich Althaus. Dieser, geb. 14. Mai 1829 zu Detmold, lebt als Arzt in London und
ist Mitarbeiter deutscher Zeitschriften. Er schrieb «Engl. Charakterbilder»
(2 Bde., Berl. 1870),
eine Biographie S. Hartlibs (1884),
verdeutschte die Dickens-Biographie von Forster (3 Bde., Berl.
1872-73) und gab die «Röm. Tagebücher» von Gregorovius heraus (Stuttg. 1892). -
Vgl. Briefwechsel und Gespräche Alex.
von Humboldts mit einem jungen Freunde (Berl. 1861).