Althaea
L.
(Althee,
Eibisch),
Gattung aus der
Familie der
Malvaceen, ein- oder mehrjährige, zerstreut rauhhaarige bis
samtartig filzige
Kräuter mit handförmig gelappten oder geteilten Blättern, einzeln oder in
Büscheln
achselständigen, meist ansehnlichen
Blüten, die bisweilen eine endständige
Traube oder
Doldentraube bilden. Etwa zwölf
Arten
in den gemäßigten Klimaten der
Alten Welt. Althaea
òfficinalis L. (gemeiner
Eibisch, weiße
Pappel, s. Tafel
»Arzneipflanzen
[* 3] I«),
[* 4]
Staude mit starkem
Rhizom,
[* 5] 1-1,25 m hohen
Stengeln, gestielten, eiförmig spitzen, schwach drei- bis fünflappigen,
ungleich kerbig gesägten, weichfilzigen Blättern und großen, fleischfarbigen
Blüten, wächst auf feuchtem, am liebsten
salzigem
Boden in
Süd-, auch in Mitteleuropa bis zur
Ostsee, im gemäßigten
West- und Nordasien, in
Nordamerika
[* 6] und
Australien,
[* 7] wird besonders bei
Nürnberg
[* 8] und
Schweinfurt
[* 9]
(Produktion
ca. 200 metr. Ztr.), auch bei
Jena,
[* 10] in
Frankreich und
Belgien
[* 11] wegen der als
Radix Althaeae
offiziellen
Wurzel
[* 12] kultiviert.
Diese wird im Herbst von der zweijährigen Pflanze gesammelt und frisch geschält, ist weißgelblich, etwas biegsam, mit ebenem, nicht faserigem Bruch, riecht eigentümlich süßlich, schmeckt fade schleimig und enthält viel Asparagin, Schleim, Stärke, [* 13] Zucker, [* 14] Salze etc. Sie dient als Zusatz zu Brustthee, zur Bereitung von Altheesirup (ein wässeriger Auszug, mit Zucker zur Sirupskonsistenz gekocht), Lederzucker (Pasta gummosa), bei der Appretur etc. und wurde schon von den alten Griechen arzneilich benutzt.
Althaea
rosea
Cav. (Alcea rosea. L.,
Stock-,
Pappelrose,
Rosenmalve), eine zweijährige, auch perennierende
Pflanze,
im
Orient und in Südosteuropa, mit 2-3 m hohem, aufrechtem
Stengel,
[* 15] rundlichen, am
Grund meist herzförmigen,
runzeligen, fünf- bis siebeneckigen Blättern, großen, oft gefüllten, weißen, hell- oder dunkelroten, auch gelben und
braunen
Blüten, die zu einer langen
Traube geordnet sind, wird als
Zierpflanze (besonders
in den Charterschen
Varietäten),
in der schwarzroten
Varietät aber auch auf
Feldern kultiviert und zum
Färben der
Weine,
Liköre und des
Essigs, auch in der
Färberei zur Erzeugung violetter und andrer
Nüancen sowie als schleimiges, etwas zusammenziehendes
Arzneimittel
benutzt.