Altgradisca
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s. Gradisca. ^[= 1) Stadt im österreichisch-illyr. Küstenland, gefürstete Grafschaft Görz und Gradisca, am ...]
Altgradisca
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Altgradisca,
s. Gradisca. ^[= 1) Stadt im österreichisch-illyr. Küstenland, gefürstete Grafschaft Görz und Gradisca, am ...]
1) Stadt im österreichisch-illyr. Küstenland, gefürstete Grafschaft Görz [* 5] und Gradisca, am Isonzo, [* 6] in einer reichkultivierten Gegend unfern der Südbahnstation Sagrado gelegen, hat ein altes Kastell (jetzt Strafanstalt), (1880) 1564 Einw. und ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts. Die ehemaligen Festungswerke wurden seit Anfang dieses Jahrhunderts abgetragen und an ihrer Stelle ein Volksgarten angelegt. In der Umgebung von Gradisca befinden sich mehrere industrielle Etablissements, wie eine Schmirgel- und Kaffeesurrogatfabrik, eine Seidenspinnerei (in Sdraussina) und eine Lederfabrik (in Sagrado). - Der Name Gradisca bezeichnet in seiner slawischen Wurzel [* 7] den befestigten Ort, die Verschanzung.
Dieselbe ward 1478 von den Venezianern angelegt und zwar auf Kosten des Görzer Nachbarlandes. Gradisca erwuchs in ihrer Hand [* 8] zur starken Festung, [* 9] und sein Landgebiet wurde rasch kolonisiert. Am starb der letzte Görzer, und Maximilian I. wurde sein Erbe und betrachtete Gradisca als Gebietsteil des Görzer Landes. 1511 besetzten es im venezianisch-friaulischen Krieg die Kaiserlichen unter Herzog Erich von Braunschweig [* 10] und behaupteten sich darin gegen die heftigen Angriffe der Venezianer, welche es auch 1516 und 1521 an Österreich [* 11] abtraten.
Unter habsburgischer Herrschaft war Gradisca der Sitz einer der acht Hauptmannschaften (Kapitanate) des österreichischen Küstenlandes, mit besonderer Gerichtsgewalt. 1616-17 war Gradisca der Mittelpunkt des Kriegs Österreichs mit Venedig. [* 12] Seit dieser Zeit trat immer mehr das Streben des Gradiscaner Gebiets nach völlig unabhängiger provinzieller Stellung hervor, und wirklich kam es zur Trennung von Görz, indem Gradisca, Stadt und Gebiet, dem Sohn des Fürsten Hans Ulrich von Eggenberg, Hans Anton, für 315,000 Gulden als »gefürstete Grafschaft« lehensweise übergeben wurde.
Als das Haus Eggenberg mit dem Fürsten Hans Christian erlosch, fiel das Gradiscanische, welches seine besondere Ständeschaft und Landesverfassung erhalten, wieder an den Kaiser zurück. 1754 glückten endlich die Vereinigungsversuche der Görzer; 13. Juli erschienen beiderlei Ständekörper wieder in einen verbunden. Am nahmen die Franzosen ein und hielten es bis zum Frieden von Campo Formio, sodann zum zweitenmal bis zum Traktat von Lüneville (1801) besetzt. Durch den Frieden von Preßburg [* 13] österreichische Grenzfestung geworden, ging es bald mit Monfalcone an das Königreich Italien [* 14] verloren und erscheint dann als ein Teil des Departements Illyrien dem Reich Napoleons einverleibt. 1813 fiel es wieder an Österreich zurück.
Vgl. Schreiner in Ersch und Grubers Encyklopädie 57. Teil, 1864.
2) Distrikt in der ehemaligen slawon. Militärgrenze, im N. vom Komitat Požega, im S. von der Save begrenzt, umfaßt 1905 qkm (34,6 QM.) mit (1881) 61,696 Einw. Amtssitz ist der Markt Neu-Gradisca (ungar. Uj-Gradisca) mit 2 Kirchen, 2415 Einw., großer Ziegel-, Geschirr- und Schindelfabrik, Obst- und Weinbau und Gerichtshof. Südwestlich an der Save Dorf und Festung Alt-Gradisca (ungar. O-Gradisca) mit 137 Einw. Gegenüber an der Save liegt Bosnisch-Gradisca oder Berbir, befestigte Stadt in Bosnien [* 15] (Kreis [* 16] Banjaluka), mit (1885) 4569 meist mohammedan. Einwohnern. Es ist Sitz des Bezirks Berbir, eines Bezirksgerichts und Steueramtes.