Altenzelle
oder Altzella, ehemaliges Cistercienserkloster an der Freiberger Mulde, bei Nossen im Königreich Sachsen, [* 2] wahrscheinlich 1162 von Markgraf Otto dem Reichen von Meißen [* 3] gestiftet, reich ausgestattet und 1175 mit Mönchen aus dem Kloster Pforta besetzt, zeichnete sich vornehmlich im 13. und 15. Jahrh. durch Pflege der Wissenschaft aus; seine Klosterschule war eine der bedeutendsten sächs. Bildungsanstalten. In der 1347 von Markgraf Friedrich dem Ernsten im Bezirk der Klostermauern erbauten Fürstenkapelle wurden die meißnischen Fürsten von Markgraf Otto dem Reichen an bis auf Friedrich den Strengen und dessen Gemahlin Katharina von Henneberg (gest. 1397) beigesetzt.
Die in Altenzelle
abgefaßten
Annalen aus dem 14. und 13. Jahrh.:
«Chronicon Vetero-Cellense
majus» (hg. von Opel in den «Mitteilungen
der
Deutschen Gesellschaft» I, 2) und
«Chronicon minus» (hg. in den «Monumenta
Germaniae historica», Scriptores, XVI), sind
für die sächs. Geschichte wertvoll. Bei der
Säkularisation des
Klosters 1544 kam die
Bibliothek an die
Leipziger
Universität. Die Fürstenkapelle wurde 1787 neu erbaut, die übrigen Klostergebäude liegen in Trümmern. Altenzelle
ist
Kammergut der königl. Familie.-
Vgl. von Martins, Altenzelle
(2 Bde.,
Nossen 1822-23);
Beyer, Das Cistercienserstift und
Kloster
Altenzelle
(Dresd. 1855);