Titel
Altĕna.
1)
Kreis
[* 2] im preuß. Reg.-Bez.
Arnsberg,
[* 3] hat (1890) 81873 (42372 männl., 39501 weibl.) E., 4
Städte und 14 Landgemeinden.
– 2) Kreisstadt im
Kreis Altena
,
[* 4] an der Lenne, in 158 m Höhe, in einem von den
Höhen des Sauerländischen
Gebirges eingeschlossenen,
engen
Thale, eine 4 km lange
Straße bildend, an der Linie
Hagen-Siegen-Betzdorf der
Preuß. Staatsbahnen
[* 5] und der Dampfstraßenbahn
Altena
-Lüdenscheid (14,55 km), Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht
Hagen),
[* 6] Landratsamtes und einer Handelskammer
für das Lennegebiet des Kreises und den
Kreis Olpe, hat (1890) 11147 (5903 männl., 5244 weibl.) E., darunter 1682 Katholiken
und 106 Israeliten, Postamt erster
Klasse mit Zweigstelle,
Telegraph,
[* 7] 2 evang., 1 kath.
Kirche, Realprogymnasium, höhere Mädchenprivat-
und 5
Volksschulen, Sauerländisches Museum (1879 gegründet), Kriegerdenkmal (1870/71) auf dem nahen 150 m
hohen Kesselberge, evang.
Krankenhaus
[* 8] (vom Johanniterorden errichtet), kath.
Krankenhaus, evang. Vereinshaus, Wasserleitung,
[* 9] Gasbeleuchtung, Schlachthaus, städtische Spar-, Kreiskasse; Puddel- und
Walzwerke, Fabrikation von
Stahl- und Eisendraht,
Drahtnägeln, Näh- und
Stricknadeln,
Ahlen, Springfedern, Nieten,
Gold-,
Silber-,
Messing-,
Nickel-,
Stahl-, Eisenwaren. Altena
ist
Sitz der 3. Sektion der Rheinisch-Westfälischen Maschinenbau-und Kleineisenindustrie-Berufsgenossenschaft.
Auf dem nahen
Burg- oder Schloßberge (80 m) die
Burg Altena
(Stammburg des preuß. Königshauses mütterlicherseits), 1122 vom
Grafen
Adolf von Altena
erbaut, mit dem aus dem 13. Jahrh. stammenden wohlerhaltenen halbkreisförmigen
Bergfried. –
Vgl. K.
Vorländer,
Bilder aus
A.s Vorzeit (Altena
1871): Woerl, Führer durch Altena
(2. Aufl.,
Würzb. 1890).