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Rudolf, Aquarellmaler, geb. zu Wien als Sohn des Malers
Jakob A. (gest. 1872), trat schon mit 14 Jahren in die dortige Akademie, half seinem Vater im
Kolorieren geätzter oder auf
Stein gezeichneter Ansichten und malte
selbständig in Wasserfarben. Mit 16 Jahren machte er
mit seinem Vater durch Tirol und Oberitalien eine Reise, welche die lebhaftesten Eindrücke in ihm zurückließ
und ihn zu fernern größern Wanderungen bewog, auf denen er 1833 zuerst Verona und Venedig erblickte.
Die daraus entnommenen Aquarellbilder zogen ihm anderweitige Aufträge zu, so daß er 1835 seine erste Reise nach Rom und
Neapel machen konnte, wo ihm die Bauwerke wie die landschaftliche Umgebung zu zahlreichen Aquarellen
die Motive boten, aber auch seine Lust zu Reisen noch steigerten. Sie erstreckten sich 1840 namentlich auf Dalmatien, dessen
malerische Städte die Glanzpunkte seiner Studien wurden. Nachdem er 1852 auch eine Donaureise gemacht und für den Österreichischen
Lloyd in Triest eine Reihe von Donauansichten gemalt
hatte, ging er auf mehrere Jahre nach
Böhmen und
malte
als Aquarelle viele dortige
Schlösser.
Unter seinen dann folgenden Reisen ist besonders die nach der Krim (1863) wichtig für ihn geworden, dagegen war die Ausbeute einer Reise nach Sicilien (1867) nur gering, indem ihn die Cholera von dort vertrieb. Die Frucht aller dieser Wanderungen war eine Fülle von Aquarellen, in denen er Landschaften, Städteansichten und Bauwerke von außen wie von innen mit einer solchen Meisterschaft darstellt, daß er hierin unübertroffen dasteht, aber auch die Grenzen der Aquarellmalerei nicht überschreitet.
Was ihn vor allem auszeichnet, sind das reine Naturgefühl und die Gewissenhaftigkeit, mit der er jedes Einzelne wiedergibt ohne eine Spur von Konventionellem und ohne Haschen nach auffallenden Effekten. Dabei verbindet er mit einer wunderbaren Schärfe des Auges die größte Sicherheit und Gewandtheit der Hand, die ihn für die Zeichnung und malerische Ausführung der Bauwerke fast noch geschickter machen als für das Landschaftliche. Und ebenso vollendet sind sein wahres, harmonisches Kolorit und seine lebensvolle Figurenstaffage.
Aus der großen Zahl seiner Aquarelle, die massenweise in die Hände der dadurch reich gewordenen Kunsthändler und in Privatbesitz
kamen, nennen wir als einige der bedeutendsten: Klosterhof von Monreale, Küste bei Neapel, Hafen von Palermo,
Titusbogen in Rom, Tempel der Vesta, Campo Vaccino, Brunnen in Nürnberg, Dürrenstein, das alte
und das neue Wien, die Dome
zu Orvieto und zu Mailand und das Innere der Marcuskirche in Venedig. Zu seinen wenigen, im ganzen künstlerisch unbedeutenden
Ölbildern gehören: die Stephanskirche in Wien (1832) und die Aussicht auf die Giardini pubblici in
Venedig (1834, beide im Belvedere zu Wien),
Straße in Innsbruck u. a. Er ist Mitglied der Akademie in Wien.