(dän. Als),
Insel an der Ostküste
Schleswigs, vom
Festland
(HalbinselSundewitt) durch den Alsensund getrennt,
der 19 km lang, im nördlichen Teil fast 4 km breit, im südlichen dagegen sehr schmal ist, eine Tiefe von 4 bis 11
Faden
[* 2] hat und an den schmälsten
Stellen (etwa 260 m) bei
Sonderburg von einer
Schiffbrücke überschritten wird;
s.
Karte
»Schleswig-Holstein«.
[* 3] Die
Insel gehört zum
Kreise
[* 4]
Sonderburg des preußischen Regierungsbezirks
Schleswig
[* 5] und zählt
auf 312 qkm (5,7 QM.) etwa 25,000 Einw.,
welche, mit Ausnahme eines Teils der Städtebewohner, dänisch sprechen.
Sie ist sehr fruchtbar, reich an schönen
Holzungen (besonders
Buchen) mit vielem
Wild, ebenso an fischreichen
Landseen. Die Mitte des
Landes zeigt eine
Reihe von
Hügeln mit flacher
Abdachung nach den
Küsten zu; der höchste
Punkt, der
Hügelberg, erreicht 79 m
Höhe. Den südwestlichen Teil der
Insel bildet die
HalbinselKekenis, die auf der südlichen
Spitze
einen
Leuchtturm trägt. Die drei Hauptorte derInsel sind: im N.
Norburg (nördliche
Burg), im S.
Sonderburg
(südliche
Burg), mit neuen, sehr starken
Schanzen versehen, und in der Mitte
Augustenburg. Im letzten deutsch-dänischen
Kriege
gelangte Alsen zu kriegerischer Bedeutung durch den Übergang der
Preußen
[* 6] unter
Herwarth v. Bittenfeld nach der von 9000
Dänen
(unter
General Steinmann) besetztenInsel die unter bedeutenden Verlusten sich nach
Fünen
zurückzogen. Mit der Besetzung der
Insel war die
Eroberung der Herzogtümer vollendet. Seit 1870 ist Alsen mit neuerrichteten
Verteidigungswerken versehen.
(dän. Als), eine zur preuß. ProvinzSchleswig-Holstein gehörige Insel im KleinenBelt, ist
von dem Festlande durch den Alsen- oder Alssund getrennt, der 19 km lang, in seinem nördl. Teile bis 4 km breit, in seinem
südlichen hingegen sehr schmal ist, eine Tiefe von 7 bis 21 m hat und an der schmalsten Stelle (etwa 250 m) bei Sonderburg
von einer Schiffbrücke überspannt wird. Die Insel umfaßt 321 qkm; ihre größte Länge beträgt 30,
die größte Breite
[* 7] 17 km. Sie ist sehr fruchtbar, hat schöne Waldungen mit vielem Wild, fischreiche
Landseen und wird gut bewirtschaftet.
Berühmt ist die Obstbaumzucht. Die Mitte des Landes zeigt eine Reihe von Hügeln mit flacher Abdachung nach den
Küsten zu. Der höchste Punkt ist der 80 m hohe Hügeberg (Högebjerget). Die Insel macht den größten Teil des Sonderburger
Kreises aus. Darin liegen die frühern adligen Güter des Herzogs von Augustenburg, die Stadt Sonderburg und der Flecken Augustenburg.
Im nördl. Teile der Insel der Flecken Norburg (dän. Nordborg) mit den Resten
eines Schlosses, das anfänglich BurgAlsen hieß.
Den südwestl. Teil der Insel bildet die Halbinsel Kekenis (Kainäs), die durch das Hörup-Haff abgetrennt wird und auf deren
südl. Spitze sich ein Leuchtturm befindet. (Vgl. Döring, Führer durch und Sundewitt, 2. Aufl., Sonderb. 1884.) In unmittelbarer
Nähe Schleswigs gelegen, ist die Insel stets sowohl als Rückzugs- wie als Angriffspunkt von strategischer
Bedeutung gewesen. Von hier aus unternahmen die Dänen den Angriff gegen General Halkett, wie auch bei Wrangels
Angriff5. Juni die dän. Truppen von Alsen aus verwendet wurden.
Nach der Besetzung der Düppeler Höhen durch die Sachsen
[* 8] und Bayern
[* 9] und der Befestigung derselben
deutscherseits verlor Alsen als Angriffspunkt seine Wichtigkeit. Im Deutsch-DänischenKriege von 1864 war die Eroberung der von 10000 Dänen
unter General Steinmann besetzten InselAlsen durch General Herwarth von Bittenfeld eine der glänzendsten Waffenthaten. Der Übergang
erfolgte 29. Juni mittels Booten und Pontons in vier Kolonnen unter General von Manstein. Eine Reservebrigade
und noch eine andere folgten über den Sund, so daß schließlich 18000 Preußen auf Alsen standen. Beim Dorfe Kjär kam es zu
einem
¶
mehr
lebhaften Gefecht, das sich erst 6 Uhr
[* 11] früh zu Gunsten der Preußen entschied; auf den Höhen von Sonderburg war der letzte hartnäckige
Kampf, der mit dem Rückzüge des Feindes nach der Halbinsel Kekenis gegen 7½ Uhr früh endigte. Die brennende Stadt Sonderburg
wurde genommen. Am folgenden Tage war die Insel ganz von den Dänen geräumt. Für die an der Eroberung
von Alsen beteiligten preuß. Truppen wurde ein Erinnerungskreuz, das Alsenkreuz, gestiftet. Später wurden die aus früherer
Zeit vorhandenen Befestigungen umgebaut. Sonderburg ward mit mehrern starken Forts (darunter namentlich das Fort Herwarth nördlich
von der Stadt) ausgestattet und die Düppelstellung verstärkt, wodurch die Reede von Sonderburg zu einem
auch nach der Seeseite hin wohlbefestigten Sammelplatze für Flottenabteilungen umgeschaffen wurde.