Alse
oder
Alose (Alosa
Cuv.), Fischgattung der Familie der Heringe, unterscheidet sich von den echten
Heringen durch die leicht verloren gehende Bezahnung. Der Leib erscheint zusammengedrückt und an der Bauchkante durch vortretende
Schuppen sägenartig. Die
Augen sind von einem vordern und einem hintern Augenlide so bedeckt, daß nur der mittlere
Teil in
Form eines senkrechten Ovals frei bleibt. Die eigentliche Alse
, Maifisch,
Mutterhering (Alosa vulgaris
Cuv.,
mit metallischgrünem Rücken, goldglänzenden Kiemendeckeln und Seiten, silberweißem
Bauch,
[* 2] einem dunkeln verwaschenen Schulterfleck
und zahlreichen spitzen Lamellen auf den innern Kiemenbogen, lebt im Mittelmeer und in der Nordsee, steigt im
Frühjahr in
die
Flüsse
[* 3] und kehrt im Norden
[* 4] bald ins
Meer zurück. Man fängt sie mit
Angeln,
Netzen und Reusen. Sie
wird bis 60 cm lang und 2 kg schwer; ihr Fleisch ist wohlschmeckend, gesund und wird am Rhein demjenigen des Salms am nächsten
geschätzt.
Schwer zu unterscheiden von der Alse
ist die Finte (Alosa finta
Cuv.), die in
Farbe, Bezahnung, Gestalt
u. s. w. ganz übereinstimmt, aber auf der innern Seite der Kiemenbogen nur kurze, dicke
Dornen trägt.
Außerdem unterscheidet
sie sich aber dadurch, daß sie nur halb so groß und schwer wird wie die und später, im Hochsommer
(Juli), in die
Flüsse aufsteigt. Das Fleisch der Finte, die man häufig für eine junge Alse
hielt, ist
weich und wenig schmackhaft. Die großen italienischen Alse
steigen aus dem
Meere auf, heißen Cheppie und sind wenig geschätzt;
die kleinern dagegen, bis ½ kg schwer, die in den Seen laichen, werden erwachsen
Agoni, ganz jung
Antesini genannt, oft in
großen Mengen gefangen und gelten am Comer See für einen der besten Fische.
[* 5]