(Aloaden), in der griech.
Mythe zwei
Brüder, Otos undEphialtes,
Söhne des Aloeus, eines
Heerführers der Thraker, oder des
Poseidon
[* 2] und der Iphimedeia. Anfangs klein, wuchsen sie alle Jahre eine
Elle in die
Breite
[* 3] und eine
Klafter in die
Länge, so daß sie in kurzer Zeit zu
Riesen und den schönsten
Menschen wurden, die man je gesehen.
Sie überwältigten im
Alter von 9
Jahren nicht nur den
Mars
[* 4] und hielten ihn 13
Monate lang in einem ehernen
Faß
[* 5] gefangen, sondern unternahmen es im wachsenden Übermut auch, den
Ossa auf den
Olymp und den
Pelion auf den
Ossa zu türmen,
um den
Himmel
[* 6] zu ersteigen und die
Götter zu entthronen.
Doch
Apollon
[* 7] erlegte mit seinen
Pfeilen die Frevler, ehe ihnen der
Bart keimte. Die Dichter nach
Homer lassen
die Aloiden miteinander in Streit geraten, im
Zweikampf fallen und in der
Unterwelt büßen, wie
Tityos. War doch nach andern auch
ihr
Vergehen ein ähnliches, da
sie derHera
[* 8] oder
Artemis
[* 9] nachstellten; auch hier ist rascher
Tod die unmittelbare
Strafe. Übrigens sollen sie am
Helikon den Musendienst eingeführt haben. Auf der fruchtbaren
InselNaxos wurden die Aloiden als
Heroen verehrt.
In denNamen spricht sich eine Beziehung des
Mythus auf den
Ackerbau aus.
oder Aloaden hießen im griech. Mythus Otos und Ephialtes, die beiden Söhne der Iphimedeia und des Poseidon,
nach Aloeus, dem Gemahle ihrer Mutter. Sie waren Riesen von außerordentlicher Größe und Kraft.
[* 10] Früh übermächtig
erstarkt, hielten sie Ares
[* 11] 13 Monate in einem ehernen Faß gefangen, bis ihn Hermes
[* 12] listig befreite. Neun Jahre alt, versuchten
sie (wie die Giganten) den Himmel zu stürmen, türmten deshalb den Ossa und den Pelion aufeinander und
beide auf den Olymp, fielen dann aber durch die Pfeile des Apollon.
Auch wird erzählt, daß sie nach dem Besitz der Artemis (oder Hera) trachteten und daß diese in Gestalt einer Hirschkuh mitten
zwischen ihnen hindurchsprang, worauf sie, mit den Speeren nach dem Tiere werfend, sich gegenseitig selbst
töteten. Dann erscheinen sie auch unter den unglücklichen Büßern in der Unterwelt. Außer diesen Sagen finden sich bei
den Alten noch viele lokale Mythen, worin die Aloiden auch eine kulturfreundliche Thätigkeit entfalten. Sie sind Dämonen des fruchtbaren
Bodens und des Ackerbaues.