lingua Mill., denen sich Aloë. Africana Mill. und Aloë plicatilis Mill. als eine geringere Ware liefernde
Arten und wahrscheinlich auch noch Aloë arborescens Mill.,Aloë purpurascensHaw. und Aloë Commelini Willd.
anschließen. Die Aloë socotrina hat einen 1–1,60 m hohen, oft gegabelten
Stamm, 30–40 schwertförmige, gebogene, etwa 2 ½
cm breite, dunkelgrüne
Blätter in dichter, etwa 1 m im Durchmesser haltender
Rosette, einen einfachen
Blütenschaft mit dichtblütiger, 60 cm langer
Traube roter, 3 cm langer
Blüten. Aloë vulgaris (=A. veraL.) unterscheidet sich
durch kürzern, 30-60 cm langen, meist einfachen
Stamm und die aus der
Blüte
[* 3] deutlich vorragenden
Staubgefäße
[* 4] von
ersterer Art; sie ist jetzt durch die gesamten wärmern Klimate verbreitet und findet sich in den Küstengebieten selbst
Südeuropas verwildert und oft in Menge vor.
Die übrigen
Arten sind sämtlich in Südafrika
[* 5] heimisch. Die Fasern der
Blätter einzelner
Arten werden zu gröbern Gespinsten
benutzt (s.
Aloehanf). Viele Aloearten sind Dekorations- und Zierpflanzen unserer
Glashäuserund Zimmer.
Die schönste Art für letztern Zweck ist Aloë picta, eine kleine bleibende Art mit grün und weiß gefleckten und
gestreiften
Blättern. Sie verlangen im Winter einen hellen trocknen
Standort und im
Sommer einen sonnigen Platz im
Freien. Während
der Vegetationsperiode vertragen sie reichlich Wasser und flüssigen
Dünger, wogegen sie im Winter empfindlich
sind.
ein
Artikel des Droguenhandels, aus dem eingekochten Safte der dicken, fleischigen
Blätter verschiedener
Arten
der Aloepflanze bestehend; erscheint in festen, harten, bitter schmeckenden
Stücken. Der Saft wird fast nur so gewonnen,
daß man ihn aus der Schnittfläche der im März und April dicht am
Stamme weggschnittenen und in Tröge
gestellten
Blätter ausfließen läßt und dann in kupfernen
Kesseln eindickt (so auf den westind.
Inseln), oder daß man den
ausfließenden Saft in einem ein Erdloch auskleidenden Ziegenfelle sammelt und später in gußeisernen Pfannen einsiedet
(so am
Kap). Schälen und Auspressen der Rinde und des anliegenden den Aloesaft enthaltenden Gewebes des
Blattes würde eine reichere
Ausbeute geben. Man unterscheidet im
Handel zwei Gruppen von Aloesorten:
1) glänzende oder gewöhnlicheAloë(Aloëlucida), 2)
Leberaloe (Aloëhepatica).Alle Sorten der ersten Gruppe sind auf dem
Bruche stark glänzend, in dünnen Schichten durchscheinend; die der zweiten Gruppe sind sowohl auf
der Oberfläche, wie auf dem
Bruche matt, in dünnen Schichten undurchsichtig und voll leberbrauner
Farbe. Dies beruht darauf,
daß die ganze
Masse mit kleinen
Krystallen von
Aloin erfüllt ist, welche man unter dem Mikroskop
[* 6] deutlich erkennt, während
man bei der glänzenden Aloë das
Aloin, weil es verändert ist, nicht wahrnimmt.
Nach dem neuen
DeutschenArzneibuch soll in
Apotheken nur die Aloë lucida geführt werden; alle Sorten kommen aus dem
Kapland,
daher auch der
NameKapaloe(Aloë capensis); sie stammen von verschiedenen
Arten der Gattung Aloë (s. d.). DasArzneibuch
verlangt folgende (Eigenschaften: dunkelbraune
Masse von eigentümlichem
Geruch und bitterm
Geschmack, leicht in großmuschelige,
glasglänzende
Stücke und in scharfkantige rötliche bis hellbraune, durchsichtige Splitterchen brechend, welche sich unter
dem Mikroskop nicht krystallinisch erweisen. Das durch Zerreiben erhaltene
gelbe Pulver
darf bei 100° C. nicht zusammenbacken
und seine
Farbe nicht verändern. 5
Teile Aloë müssen mit 10
Teilen siedendem Wasser eine fast klare Lösung
geben, aus der sich jedoch beim Erkalten etwa 3
Teile wieder ausscheiden.
Von der
Leberaloe, die hauptsächlich in England verwendet wird, unterscheidet man folgende Handelssorten: Bombayaloe und
Sansibaraloe, beide von Aloë vulgaris Lam.,
in braunen bis schwarzen matten
Stücken. – Barbadosaloe, aus Westindien,
[* 7] von Aloë vulgaris und andern
dort kultivierten
Arten gewonnen, ist die beste Sorte der Leberaloearten;
sie ist gewöhnlich schwarzbraun, im
Bruche uneben
und wenig wachsglänzend;
beim Anhauchen zeigt sie einen safranartigen
Geruch;
das Pulver erscheint goldgelb bis schokoladebraun.
– Die Curaçaoaloe, von derInsel Curaçao, ist außen glänzend, im
Bruche dunkelbraun und undurchsichtig;
Aloëvulgaris ist die Stammpflanze. – Die früher geschätzte Sokotoraaloe(Aloë socotrina) wurde auf der
Insel Sokotora im Golf von
Aden
[* 8] gewonnen; jetzt kommt jedoch keine mehr von dort, sondern man
belegt mit diesem
Namen teils die von Maccula unweit Kosseir an der arab. Südküste, teils die von
Sansibar
[* 9] kommende. Die
Stücke dieser Sorte sind gelbbraun bis braunrot, innen oft noch weich, das Pulver ist rötlichgelb, sie erscheint
unter dem Mikroskop stark krystallinisch.
Die Stammpflanze dieser Sorte ist Aloë PerryiBaker. – Die Natalaloe aus Südostafrika hat eine helle
Leberfarbe, wenig
Geruch und geringe Löslichkeit in Wasser; sie ist stark krystallinisch. – Die geringsten Sorten von Aloë sind
die arabische,griechische und Bombaysorte, sie sind Übergangsformen zwischen glänzender und
Leberaloe. Als Roßaloe(Aloëcaballina) kam früher eine Sand und Unreinigkeiten enthaltende Sorte von schwarzer
Farbe in den
Handel.
Die Aloë ist stets an trocknen Orten aufzubewahren, da sie leicht Feuchtigkeit anzieht und die
Stücke dann zusammenfließen.
Die Versendung geschieht in Kisten, die der Barbadossorte auch in Kürbisschalen. Haupthandelsplatz ist
London,
[* 10] wo die Kisten
in
Auktionen verkauft werden. – Die Aloë wirkt stark abführend. Von offizinellen Aloepräparaten
führt
das neue Deutsche
[* 11]
Arzneibuch (3. Ausg. von 1890) folgende auf:
1) Aloeextrakt (Extractumaloës), wird mit 5
Teilen siedendem Wasser auf 1
Teil Aloë bereitet; der erkaltete, von dem sich ausscheidenden
Harz getrennte
Auszug wird dann zur
Trockne eingedampft. (Das früher gebräuchliche Extractumaloës acidosulfurico correctum hat
das neueArzneibuch nicht mit aufgenommen.) 2) EisenhaltigeAloepillen(Pilulea aloëticae ferratae),
aus Aloepulver und Eisenvitriol bestehend.