Almqvist
,
Karl
Jonas Ludw., schwed.
Schriftsteller, geb. zu
Stockholm,
[* 2] studierte seit 1808 zu
Upsala,
[* 3] widmete sich einer amtlichen
Laufbahn, zog sich aber 1824, die romantische
Lehre
[* 4] von der Ungebundenheit des
Genies verwirklichend, nach den Wäldern Wermlands
zurück, um als bäuerlicher Freisasse zu leben.
Bald dieses Lebens überdrüssig, wurde Almqvist
Lehrer, dann Rektor an der «Elementarschule»
in
Stockholm, gab diese
Stelle
auf und wurde als Feldprediger angestellt. Später lebte er
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nur seiner litterar. Thätigkeit, war auch Mitredacteur des «Aftonblad». Er entwickelte lebendige Ursprünglichkeit und Erfindungsgabe, obschon er des Ebenmaßes entbehrte, sich auch zur Ausführung selten Zeit nahm. Er schrieb mathem. Lehrbücher, Grammatiken und andere philol. Werke, histor. und pädagogische Abhandlungen, religiöse, philos., polit. und nationalökonomische Aufsätze. In Deutschland [* 6] wurde er nur als Belletrist bekannt; am bedeutendsten ist hier «Törnrosens Bok», zwei Sammlungen romantischer Rahmendichtungen (seit 1832). Von A.s Romanen sind zu erwähnen: «Palatset», «Gabriele Mimanso», «Amorina», «Amalie Hillner», «Die Herren auf Ekolsund»;
von dramat. Arbeiten: «Signora Luna», «Ramido Marinesco», «Die Schwanengrotte auf Ipsara», «Marjam», «Isidorus von Tadmor»;
von epischen: «Schems el-Nihar», «Arthurs Jagd» (aus dem Artuskreise);
von kleinern Erzählungen: «Colombine»;
«Die Kapelle», eine Idylle;
die Novelle «Es geht an», die gegen die Konventionsehe gerichtet ist und viele Gegenschriften, von Palmblad, Snellmann u. a., hervorrief;
«Aramintha May». Als Humorist glänzt er in «Ormuzd und Ahriman»,
zeigt sich aber am liebenswürdigsten in seinen Volksschriften «Grimstahamas Nybygge», «Arbetets
ära» u. a. Almqvist
geriet 1851 in den Verdacht eines Vergiftungsversuchs an einem Wucherer, entzog sich aber der Untersuchung
durch Flucht nach Nordamerika.
[* 7] 1865 ging er als Prof. C. Westermann nach Bremen
[* 8] und starb dort Eine Auswahl seiner
Schriften («Valda skrifter», 2. Serie, 4 Bde., Stockh.
1874–75; 1. Serie 1878) gab Lysander mit einer Biographie A.s heraus. –
Vgl. auch die litterar-histor.