Almosenier
(frz. aumônier; engl. almoner), vom griech.-lat.
eleemosynarius, d. h. Almosenpfleger, ursprünglich der die Almosengelder verwaltende Ordensgeistliche.
Denselben
Titel erhielten dann auch die Almosenpfleger der Prälaten und Fürsten, bei diesen meistens
deren Beichtväter. Am franz.
Hofe gab es mehrere Almosenier
, unter welchen seit dem 15. Jahrh. ein Großalmosenier
genannt wird. Dieser wurde durch
Franz I. einer der ersten
Reichs- und Hofbeamten von weittragendem Einfluß. Er war der
Beichtvater
des königl. Hauses und gewöhnlich Kardinal.
Durch die Revolution aufgehoben, kam diese Würde unter Napoleon I. und Napoleon III. vorübergehend
wieder zur Geltung. Die Königin und die Prinzen in
Frankreich hatten ihre besondern und auch der
Armee waren solche beigegeben.
Diese standen unter dem Großalmosenier
als dem Evêque de armées. Die Würde eines Hereditary
Grand Almoner in England ist
eine
Sinekure; ebenso die des Lord High Almoner, eines der höchsten Würdenträger am engl.
Hofe, gewöhnlich
Bischofs von Oxford.
[* 2] Am päpstl.
Hofe bekleidet einer der Ehrenprälaten (s. d.) das
Amt des Almosenier.