Titel
Almeria
(im Altertum Urci).
1) Provinz in Spanien, [* 3] östlichster, an der Meeresküste gelegener Teil des ehemaligen Königreichs Andalusien, grenzt im N. und W. an Granada, [* 4] im NO. an Murcia, [* 5] im O. und S. an das Mittelmeer, hat 8703,79 qkm, (1887) 339 452 (164 562 männl., 174 890 weibl.) E., d. i. 39 auf 1 qkm, und zerfällt in neun Bezirke. Sie ist größtenteils gebirgig und erzreich; ihre größern Ebenen sind einförmige Steppen, so die Campos de Dalias im äußersten Süden und das Campo de Nijar nördlich von Cabo und Sierra de Gata.
Nur in den
Thälern mit künstlicher
Bewässerung findet man große
Fruchtbarkeit und subtropische Kultur, so in der
Vega
de Canjayar am obern Almeria
(oder Rio
[* 6] Andares) zwischen den
Alpujarras und
Sierra de Gador, am Rio
Adra (Rio
Grande) und Rio Almanzora
(Guadalmanzor), dem längsten Küstenfluß der
Provinz, der von W. nach O. die
Sierra de las Estancias von der
Sierra de los
Filabres scheidet.
Alle diese und andere
Flüsse
[* 7] haben im
Frühling und
Sommer im Unterlauf sog.
Ramblas (trockne
Betten). - 2) Hauptstadt der
Provinz Almeria
, im Hintergrunde der
Bai von Almeria
, westlich von der Mündung des Rio de und am Fuße eines
felsigen Bergrückens, der ein wohlerhaltenes maur.
Kastell (Alcazaba) trägt, ist ein fester Hafenplatz mit neuern Festungswerken, Sitz eines
Bischofs und
eines deutschen Konsuls für die
Provinz und hat (1887) 36 200 E., mehrere
Kirchen und Klöster, eine
Kathedrale, Normalschule,
Wasserleitung
[* 8] und wird durch das als Citadelle dienende vieltürmige Kastell und durch das im
SW. auf einem steilen Felsberge
liegende
Fort
San Telmo gut verteidigt. Die Häuser haben platte Dächer und teilweise echt afrik. Aussehen.
Zur Zeit der Mauren, denen Almeria
seine
Größe verdankt, war es der wichtigste
Hafen der
Küste von Granada und ein sehr reicher,
durch
Handel, Kunst und
Gewerbe blühender Ort.
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Später sank die Stadt mehr und mehr, hat sich aber seit 1852, wo man den Hafen zu reinigen und durch den Bau eines Molo zu verbessern begann, allmählich wieder gehoben. Eine Bahn nach Jaen ist geplant. Hauptausfuhrartikel sind Trauben (1892: 476 540 Fässer), Orangen (10 500 Kisten), Espartogras (26000 t), Galmei (8000 t) und Eisenerz. In der Nähe Bleischmelzhütten und Schwefelgruben, sowie am Fuße der Sierra de Alhamilla heiße, zum Baden [* 10] benutzte Mineralquellen (52° C.). Ein anderes Bad [* 11] liegt bei Alhama la seca (s. d.). Südwestlich von am Ufer der Bai und am Fuße der hohen, kahlen Sierra de Gador, liegt das Dorf und Fort Roquetas mit 2510 E. und ergiebigen Salinen.