Der
Bergbau und die damit zusammenhängende Hüttenproduktion (bei Garrucha sind allein 13 Schmelzhütten) liefern hauptsächlich
silberhaltiges und reines
Blei
[* 9] (Ausfuhr über 300,000 metr. Ztr.). Außerdem werden
Kupfer,
[* 10]
Galmei,
Mangan,
Eisen
[* 11] und
Schwefel
gewonnen. Die
Provinz umfaßt neun
Gerichtsbezirke
(Berja, Huercal-Obera ^[richtig:
Huercal-Overa],
Velez-Rubio,
Vera u. a.). Die befestigte Hauptstadt Almería liegt dicht an der
Küste, im
Hintergrund der gleichnamigen
Bai und am
Fuß eines felsigen,
von einem maurischen
Kastell gekrönten Bergrückens und hat ein fast ganz afrikanisches Aussehen. Almería zählte 1878: 40,338
Einw., welche Zuckerraffinerie, Tuchfabrikation und lebhaften
Handel betreiben.
Aus dem
Hafen von Almería, welcher durch neue Dammbauten sehr gewonnen hat, liefen 1883: 1522 beladene
Schiffe,
[* 12] meist
Dampfer, aus,
welche vornehmlich
Esparto, Weintrauben,
Mandeln,
Feigen, silberhaltiges und reines
Blei,
Galmei und
Braunstein exportierten. Almería ist
mit einer neuen
Wasserleitung
[* 13] versehen, hat ein Priesterseminar und ist Sitz des
Gouverneurs und eines
Bischofs. Es ist berühmt durch die
Schönheit seiner
Frauen. In der
Nähe sind große Bleischmelzhütten und
Mineralquellen mit
Badeanstalten
(Alhama la Seca und Alhamilla). Im
Altertum hieß AlmeríaPortusMagnus, war dann 400 Jahre unter der maurischen Herrschaft
eine blühende Stadt von
ca. 150,000 Einw. und wurde 1147 von
Alfons VI. von
Aragonien erobert. Damals wurde
das im 9. Jahrh. eingegangene
Bistum wiederhergestellt.
1) Provinz in Spanien,
[* 15] östlichster, an der Meeresküste gelegener Teil des ehemaligen Königreichs Andalusien,
grenzt im N. und W. an Granada, im NO. an Murcia, im O. und S. an das Mittelmeer, hat 8703,79 qkm, (1887) 339 452 (164 562 männl., 174 890 weibl.)
E., d. i. 39 auf 1 qkm, und zerfällt in neun Bezirke. Sie ist größtenteils gebirgig und erzreich; ihre
größern Ebenen sind einförmige Steppen, so die Campos de Dalias im äußersten Süden und das Campo de Nijar nördlich von
Cabo und Sierra de Gata.
Nur in den Thälern mit künstlicher Bewässerung findet man große Fruchtbarkeit und subtropische Kultur, so in der Vega
de Canjayar am obern Almeria (oder Rio Andares) zwischen den Alpujarras und Sierra de Gador, am Rio Adra (Rio Grande) und Rio Almanzora
(Guadalmanzor), dem längsten Küstenfluß der Provinz, der von W. nach O. die Sierra de las Estancias von der Sierra de los
Filabres scheidet. Alle diese und andere Flüsse
[* 16] haben im Frühling und Sommer im Unterlauf sog. Ramblas (trockne
Betten). - 2) Hauptstadt der Provinz Almeria, im Hintergrunde der Bai von Almeria, westlich von der Mündung des Rio de und am Fuße eines
felsigen Bergrückens, der ein wohlerhaltenes maur.
Kastell (Alcazaba) trägt, ist ein fester Hafenplatz mit neuern Festungswerken, Sitz eines Bischofs und
eines deutschen Konsuls für die Provinz und hat (1887) 36 200 E., mehrere Kirchen und Klöster, eine Kathedrale, Normalschule,
Wasserleitung und wird durch das als Citadelle dienende vieltürmige Kastell und durch das im SW. auf einem steilen Felsberge
liegende FortSan Telmo gut verteidigt. Die Häuser haben platte Dächer und teilweise echt afrik. Aussehen.
Zur Zeit der Mauren, denen Almeria seine Größe verdankt, war es der wichtigste Hafen der Küste von Granada und ein sehr reicher,
durch Handel, Kunst und Gewerbe blühender Ort.
¶
mehr
Später sank die Stadt mehr und mehr, hat sich aber seit 1852, wo man den Hafen zu reinigen und durch den Bau eines Molo zu
verbessern begann, allmählich wieder gehoben. Eine Bahn nach Jaen ist geplant. Hauptausfuhrartikel sind Trauben (1892: 476 540 Fässer),
Orangen (10 500 Kisten), Espartogras (26000 t), Galmei (8000 t) und Eisenerz. In der Nähe Bleischmelzhütten
und Schwefelgruben, sowie am Fuße der Sierra de Alhamilla heiße, zum Baden
[* 18] benutzte Mineralquellen (52° C.). Ein anderes
Bad
[* 19] liegt bei Alhama la seca (s. d.). Südwestlich von am Ufer der Bai und am Fuße der hohen, kahlen Sierra de Gador,
liegt das Dorf und Fort Roquetas mit 2510 E. und ergiebigen Salinen.