stark befestigte, mit neuen Wällen und Bastionen umgürtete Stadt (Villa) im
Distrikt Guarda der portug. Provinz
Beira, unweit östlich vom Flusse Coa, 10 km von der span. Grenze, in 751 m Höhe, und nächst Elvas die wichtigste Grenzfestung
gegen Spanien, ist schlecht gebaut und hat (1878) 2010 E. Die Höhe, auf der
es liegt, krönt ein starkes Kastell, das eine weite Ebene beherrscht. Als die Franzosen unter Ney über den Coa
in Portugal eindringen wollten, verteidigte sich der engl. General Cox in Almeida wider Masséna, bis er infolge der Entzündung eines
großen Pulvermagazins 27. Aug. kapitulieren mußte. Bei dem Rückzuge der Franzosen aus Portugal sprengte,
nach dem Kampfe Massénas mit Wellington 3. und der franz. General Brenier den größten Teil der Festungswerke;
dieselben wurden jedoch von den Engländern bald wiederhergestellt. Im Febr. 1844 fiel in die Hände der Insurgenten unter
Graf Bomfim, wurde Anfang April von den königl. Truppen beschossen und 29. April zur Übergabe gezwungen.
Don Francisco d', portug. Held aus dem alten Geschlechte der Grafen von Abrantes, hatte sich in den Kriegen gegen
die Mauren und bei der Eroberung von Granada den Ruf eines ausgezeichneten Kriegers erworben und wurde
deshalb von König Emanuel I. 1505 zum ersten Vicekönig in Ostindien ernannt. Mit einer Flotte von 22 Segeln zu
Kilwa (Ostafrika) angelangt, wußte er bald durch klug berechnete Verträge den portug. Einfluß auszubreiten. Die Städte Kilwa,
Mombas in Afrika, Kannanur, Kotschi, Kalikut, Malaka u. s. w. in Ostindien wnrden erobert und durch Festungen
in Unterwürfigkeit erhalten.
Sein Sohn, Lourenco d'A., der bei vielen Unternehmungen des Vaters das Kommando führte, besuchte 1506 Ceylon. Francisco d'A.
hatte den Plan gefaßt, die Portugiesen zu alleinigen Herren der ind. Gewässer zu machen und durch Sperrung des Persischen
und Arabischen Meerbusens die Ägypter und somit auch die Venetianer vom ostind. Handel auszuschließen.
Deshalb rüstete der ägypt. Sultan auf Anregung der Venetianer eine bedeutende Flotte aus, die unter den Befehlen des Kurden
Hussein den ind. König von Kalikut unterstützen sollte.
Von dieser Macht wurde Lourenco d'A. bei Tschaul, südlich von Bombay, in Kalikut angegriffen und während
des Kampfes getötet. Schon hatte Francisco d'A. Anstalt getroffen, den Tod seines Sohnes an den Mohammedanern zu rächen, als
Alfonso d'Albuquerque (s. d.) 1508 erschien, um die Stelle A.s zu übernehmen. Almeida weigerte sich, Albuquerque als Vicekönig
anzuerkennen, bevor er seinen Sohn gerächt hätte. Dann griff er Goa an, das er am verbrannte,
und besiegte die ägypt. Flotte bei Diu. Nach diesem Rachezuge verließ Almeida infolge
einer nochmaligen Aufforderung des Königs Kotschi. Er erreichte jedoch sein Vaterland nicht, sondern wurde an der
Saldanhabai in einem Gefechte mit Eingeborenen durch einen Pfeilschuß getötet.
Nicolao Tolentino d', portug. Dichter, geb. 1741 zu Lissabon, gest.
daselbst 1811. Seine Satiren in Quintilhas (s. d.), die die Sitten des Tags verspotten und Sa de Mirandas Redondilhas nachahmen,
zeichnen sich durch leichten Fluß und Natürlichkeit aus.
Eine Satire auf den entlassenen Pombal verschaffte Almeida eine
Stelle als Ministerialsekretär.
Seine Dichtungen erschienen als «Obras poeticas» (2 Bde., Lissab.
1801, 1828-36 u. 1861).