Zur Reinigung löst man die Harnsäure in Kalilauge, setzt 5 Proz. chromsaures Kali zu, filtriert durch Tierkohle, fällt die Harnsäure mit
Salzsäure und kocht sie mit konzentrierter Salzsäure, bis sie farblos geworden ist. Harnsäure bildet ein farb-, geruch- und geschmackloses
kristallinisches Pulver, löst sich sehr schwer inWasser, nicht in Alkohol und Äther, leicht in konzentrierter
Schwefelsäure
[* 6] (und daraus durch Wasser unverändert fällbar), auch in kohlensauren, phosphor- und milchsauren Alkalien, reagiert
sauer und gibt bei Einwirkung chemischer Agenzien zahlreiche Umwandlungsprodukte.
Saures harnsaures Ammoniak C5H3N4O3.NH4 ^[C5H3N4O3.NH4] ist der Hauptbestandteil der Schlangenexkremente
und findet sich auch in Fiebersedimenten, der saure harnsaure Kalk (C5H3N4O3)2Ca ^[(C5H3N4O3)2Ca]
in Harnsteinen, Harnsedimenten, besonders in Gichtknoten. Auch das saure harnsaure Natron C5H3N4O3Na kommt
in Fiebersedimenten vor. Harnsaures Lithium ist in Wasser leicht löslich, und deshalb trinkt man lithiumhaltige
Mineralwässer, um gichtische Ablagerungen von Harnsäuresalzen zu lösen.