Allmers
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Hermann Ludw., Schriftsteller, geb. zu Rechtenfleth an der Unterweser in der Osterstader Marsch, aus altem angesehenen Bauerngeschlechte, wurde ursprünglich zur Landwirtschaft bestimmt. Er verließ aber, durch früh erwachte künstlerische Neigung bestimmt, die Heimat, teils um in Berlin, [* 2] München [* 3] und Nürnberg [* 4] botan., geognost., kunstgeschichtliche und ästhetische Studien zu treiben, teils um seiner Wanderlust auf Reisen durch Deutschland, [* 5] die Schweiz [* 6] und Italien, [* 7] mit längerm Aufenthalt in Rom, [* 8] zu genügen.
Später zog er sich nach seinem Geburtsorte zurück, wo er freidenkend für volkstümliche Bildung sorgt und seinen angestammten Hof [* 9] zu einer Stätte der Kunst und Heimatskunde sowie der Gastfreundschaft gestaltet bat. Eine getreue Schilderung seiner weitern Heimat giebt das «Marschenbuch» (Gotha [* 10] 1858; 3. Aufl., Oldenb. 1892). Größern Beifall fand «Römische [* 11] Schlendertage» (Oldenb. 1869; 8. Aufl. 1894),
farbige Kultur- und Landschaftsbilder. Außerdem sind zu erwähnen: «Dichtungen» (Brem. 1860; 3. Aufl., Oldenb. 1893),
das Drama «Elektra» (Oldenb. 1872),
das mit Allmers
Dietrichs
Musik in Scene ging,
«Dichtungen zu von Dörnbergs kulturgeschichtlichen Bildern aus den Nordsee-Marschen»
(ebd. 1882),
«Hauptmann Böse. Ein deutsches Zeit- und Menschenbild» (Brem. 1882),
«Fromm und frei», religiöse Gedichte (Oldenb. 1889),
«Unsere Kirche, ihr Zustand und Ziel» (Hannov. 1865),
«Die Pflege des Volksgesangs im deutschen Nordwesten» (Brem. 1878). Seine «Sämtlichen Werke» (5 Bde.) erschienen Oldenburg [* 12] 1891-92. -
Vgl. Bräutigam, Der Marschendichter
H. Allmers
(Oldenb. 1891).