Allmers
,
Hermann, Dichter und Schriftsteller, geb. zu Rechtenfleth in der
Osterstader
Marsch an der untern
Weser
(Provinz
Hannover),
[* 2] wurde als einziges
Kind seiner Eltern zur Übernahme des väterlichen
Hofs, einer uralten Familienbesitzung, bestimmt und erzogen, fühlte sich aber schon frühzeitig von einer entschiedenen
Neigung zur
Kunst und
Poesie hingetrieben, die er in Rücksicht auf seine Eltern nur mit Mühe unterdrückte.
Nach dem
Tode der letztern unternahm er eine größere
Reise durch
Deutschland,
[* 3] die
Schweiz
[* 4] und
Italien
[* 5] und kehrte dann auf seine
Besitzung zurück, die er seitdem fortdauernd bewirtschaftete, und von wo aus er in der
Folge weitere
Reisen unternahm. Als
Schriftsteller machte sich Allmers
zuerst durch sein »Marschenbuch«
(Gotha
[* 6] 1858; 2. Aufl.,
Brem. 1875) bekannt, das eine geist- und liebevolle
Charakteristik der
Natur und der Bewohner der
Marschen
an der
Weser und
Elbe enthält. Dann folgten
»Dichtungen«
(Brem. 1860, 2. Aufl. 1878) und das Werkchen
»Römische
[* 7] Schlendertage«
(Oldenb. 1869, 5. Aufl. 1882),
welches die
Resultate seiner
Beobachtungen in
Italien mitteilt und zahlreiche
Gedichte enthält, die sich durch echte
Poesie und Gemütstiefe wie durch Formschönheit auszeichnen. Das
Drama
»Elektra« (Oldenb.
1872), worin nach einer
Idee
Goethes die Fortsetzung und der
Abschluß der Iphigeniensage mit
Glück versucht ist, wurde auf
der
Oldenburger Hofbühne (mit einleitender
Musik und Chorkompositionen von Allmers
Dietrich) wiederholt und
unter großem Beifall aufgeführt. Außerdem erschien von Allmers
das interessante Schriftchen »Die
¶
mehr
Pflege des Volksgesanges im deutschen Nordwesten« (Brem. 1878).