der Name für drei in den Vandiemengolf an der Nordküste von Australien fallende Flüsse: West-, Süd- und Ostalligator,
von denen der letzte 70 km weit schiffbar ist.
Den Südalligator, welchen Schiffe von 600 Ton. 50 km aufwärts
befahren können, entdeckte Leichhardt auf seiner ersten Reise 1845.
(Alligator Gray,vom portug. lagarto, «Eidechse»)
oder Kaiman, Name einer Gattung von Krokodilen (s. d.), die sich von den echten Krokodilen (Crocodilus)
dadurch unterscheiden, daß der vierte Zahn des Unterkiefers, der sog. Eckzahn, in eine Grube des Oberkiefers hineinpaßt,
und die Zehen der Hinterbeine nur durch halbe Schwimmhäute verbunden sind. Die Alligator sind kleiner als die eigentlichen
Krokodile und stehen auch an Kraft und Fähigkeiten gegen diese zurück.
Den Menschen greifen sie für gewöhnlich nicht an, sie setzen sich höchstens zur Wehr; gefährlich ist nur ihr Ruderschwanz,
mit dessen Schlage sie einen Menschen töten können. Ihre Hauptnahrung bilden Fische; den Fischbeständen werden sie sehr schädlich.
Die Weibchen legen nach der Paarung, der blutige Kämpfe der Männchen vorausgehen, gegen 60–100 ziemlich
hartschalige Eier in selbstgegrabene Löcher im Boden, die sie mit pflanzlichen Abfällen ausfüllen und nach der Eiablage zudecken.
Durch die bei Verwesung jener Pflanzenteile entstehende Wärme gelangen die Jungen zur Entwicklung, schlüpfen aus und suchen
sofort das Wasser auf; sie werden noch eine Zeit lang von der Mutter gehütet. Die Alligator bewohnen ausschließlich
Amerika. Eine der häufigsten Arten ist das Jacaré oder der Brillenkaiman (Alligator [Champsa] sclerops Schneid.), so genannt
von der die Augenhöhlenränder verbindenden Querleiste. Er lebt in Gewässern Südamerikas, besonders Brasiliens und Guayanas,
ist oben dunkel olivengrau, unten grün-gelblich-weiß und hat auf dem Rücken vier schwärzliche Querbinden.
Am obern Amazonenstrom ist der Mohrenkaiman (Alligator niger Spix.)
häufig.
Die in Gewässern Nordamerikas, namentlich im Mississippi und seinen Nebenflüssen häufigste Art ist der Hechtkaiman (Alligator
lucius Cuv., mississippiensis Daudin., s. Tafel: Krokodile, Fig. 1): er ist oben dunkel braungrün mit lichtern, bindenartigen
Flecken, unten weißgrünlich, verbirgt sich häufig im Schlamm und fällt
bei Kälte in Lethargie. Er wird jetzt häufig
nach Europa gebracht und erträgt die Gefangenschaft sehr gut. Viel Freude bereitet er allerdings nicht, da er den ganzen
Tag träge im Wasser zu liegen pflegt.
Bei den großen Tierhändlern findet man oft mehrere Hundert Alligator, die je nach der Größe zu 10–400 M.
verkauft werden. Das weiße, fischartige, moschusduftende Fleisch des Alligator genießen nur Neger und rohere Indianerstämme. Die
Haut des Alligator (besonders von Alligator lucius) wird gegerbt; das Alligatorleder (oder Krokodilleder), das hauptsächlich in San
Francisco und Neuyork auf den Markt und von letzterer Stadt nach Europa kommt, ist bräunlichgelb mit
erhabenen Schildern und dient zu Sätteln, Täschchen, leichten Schuhen u. dgl.