Allerlei
§. 1. Bedeutet so viel als von verschiedener Art, allerhand, z. B.
GOtt schuf allerlei
Thiere,
1 Mos. 1, 21.
Thubalkain war Meister in allerlei
Erz,
1 Mos. 4, 22.
Noah sollte allerlei
Thiere in den Kasten thun,
1 Mos. 6, 19. c. S, 17. 19. 80.
¶
mehr
Soll allerlei
Speise zu sich nehmen, c. s, 21.
GOtt schlägt Egypten mit allerlei
Wunden,
2 Mos. 3, 20.
1 Sam. 4, 8.
JEsus heilte allerlei
Seuche,
Matth. 4, 23.
c. 9, 35.
c. 10, 1.
Marc. 1, 32.
Nun erfahre ich mit der Wahrheit (nicht mehr im Bilde, v. 12.), daß GOtt die Person (nach dem äußerlichen
Zustande in Sachen der Seligkeit), nicht ansieht; sondern in allerlei
(allem) Volk, wer ihn fürchtet (recht dienet in Buße,
Glauben und Gehorsam.
Ps. 102, 16.
Ps. 112, 1.
Ps. 128, 1. Joh. 9, 31.
Offb. 14, 7.
Pred. 12, 13.
2 Kön. 17, 23. vergl.
Röm. 10, 13. 14.) und recht thut (sich nach der Gerechtigkeit bestrebt,
Joh. 6, 27. 29. 35.
Matth. 5,
6.). der ist ihm angenehm,
A.G. 10, 34. 35. (der ist in einem solchen Zustande, daß ihn GOtt in Gnaden annehmen kann und
will,
A.G. 13, 39.
Luc. 10, 42.).
§. 2. Dieser letztere Spruch handelt also gar nicht von der Gleichgültigkeit der Religionen und Arten des Gottesdienstes, (wie die Indifferentisten meinen,) vielmehr ist die Geschichte ein Zeugniß wider den Indifferentismus; denn wenn Cornelius an seiner bisherigen Religion genug gehabt hätte, wozu bedürfte es für ihn des Evangeliums? Es ist nur Ein Glaube und Ein Weg in Christo; Eph. 4, 5. Joh. 14, 6. A.G. 4, 12. Petrus redet von der allgemeinen Gnade, die allem Volk widerfahren soll, Luc. 2,10. Er will sagen: Nun erfahre ich, daß GOtt die Heiden auch unmittelbar, ohne daß sie zuvor Juden werden, wie öfters geschah, A.G. 13, 15. durch den Glauben allein in die Gemeinschaft Christi und in sein Gnaden- und Ehrenreich wolle annehmen. Eph. 2, 12. f. Gal. 3, 28. f. Col. 3,11.
§. 3. Wenn Paulus allerlei
vorträgt,
1 Cor. 9, 12. und Jedermann allerlei
wird,
ib. v. 22. und
c. 10, 33. (vrgl.
Sir. 37, 31.). so hat er sich, so viel mit gutem Gewissen und ohne Nachtheil der Gottseligkeit geschehen
können, nach eines jeden Thun und Weise in äußeren Sitten und Gebräuchen (nicht in Meinungen, die der Wahrheit zuwider
laufen), gerichtet, damit er Christo Seelen zuführen möge,
Rom. 11, 14. Des Paulus Nachfolger ärgern
die Schwachen nicht mit unzeitigem Eifer.