Allen,
See, s. Shannon.
1'155 Wörter, 8'216 Zeichen
See, s. Shannon.
1) Ethan, amerikan. Freiheitskämpfer, geb. zu Litchfield in Connecticut, von wo seine Eltern bald nach seiner Geburt nach Cornwall in Vermont auswanderten, wurde beim Ausbruch der Revolution Oberst einer Abteilung Vermonter und führte als seine erste Waffenthat die Einnahme von Ticonderoga aus Darauf der Armee des Generals Schuyler sich anschließend, leistete er bei Montgomerys Expedition nach Kanada treffliche Dienste, geriet aber bei einem verunglückten Handstreich auf Montreal in die Hände der Briten, die ihn als Gefangenen nach England schickten und erst 1778 gegen den Obersten Campbell auswechselten.
Als in Vermont die alten Kolonialunruhen wieder ausbrachen, wurde Allen zum General der Staatsmiliz und später zum Abgesandten an den Kongreß ernannt, bei dem er es durchsetzte, daß Vermont als ein besonderer Staat angesehen wurde. Er war dann längere Zeit Mitglied der Legislatur dieses Staats und starb Allen hat verschiedene Werke politischen Charakters und auch eine heftige Schrift gegen die geoffenbarte Religion (»Reason the only oracle of man«, 1784; neue Ausg., Bost. 1854) verfaßt. Sein Leben beschrieb De Puy (Buffalo 1853).
2) Charles, amerikan. Staatsmann und Rechtsgelehrter, geb. zu Worcester in Massachusetts, begann seine politische Laufbahn 1829 als Mitglied der Legislatur seines Geburtsstaats, nahm 1848 in hervorragender Weise an der Freibodenbewegung (free-soil movement) teil, wurde wiederholt in den Kongreß gewählt und bekämpfte die Politik der südlichen Sklavenhalter. Beim Ausbruch des Sezessionskriegs war er ein Mitglied des Friedenskongresses (1861). Er starb in Worcester.
3) David Oliver, amerikan. Missionär, geb. 1800 zu Barre in Massachusetts, zeichnete sich durch seine wirksame Missionsthätigkeit in Ostindien aus. Sein Werk »History of India, ancient and modern« (Bost. 1856) hat bleibenden Wert. Allen starb zu Lowell in Massachusetts.
4) Karl Ferdinand, dän. Geschichtsforscher, geb. zu Kopenhagen, studierte an der Universität daselbst, bereiste 1845-48 Holland, England, Frankreich, Italien, Deutschland, Schweden und Norwegen, um Archivforschungen anzustellen, ward 1851 Privatdozent, 1862 Professor der Geschichte und nordischen Archäologie an der Universität Kopenhagen und starb daselbst. Er schrieb: »Haandbog i Fädrelandets Historie« (Kopenh. 1840, 7. Aufl. 1873; deutsch, Leipz. 1849),
»Lärebog i Danmarks Historie« (Kopenh. 1842, 12. Aufl. 1876),
zwei vortreffliche Lehrbücher;
»De tre nordiske Rigers Historie under Kong Hans, Christiern den Anden, Frederik den Förste, Gustav Vasa, Grevefelden ^[richtig: Grevefeiden], 1497-1536« (das. 1864-72, Bd. 1-5),
die eine der hervorragendsten Leistungen nordischer Geschichtschreibung ist;
ferner mehrere politische Broschüren: »Om Sprog og Folkeeiendom, melighed i Hörtugdömmet Slesvig eller Sönderjylland« (das. 1848),
»Det danske Sprogs Historie i Hertugdömmet Slesvig eller Sönderjylland. Med 4 Sprogkort« (das. 1857-58, 2 Bde.; deutsch, Schlesw. 1857), welche beide Schriften heftigen Widerspruch von deutscher Seite hervorriefen.