(abgekürzt Allo, ital.), eine der ältesten musikalischen Tempobezeichnungen,
bedeutet »heiter, lustig«, hat aber im Lauf der Zeit die Bedeutung von
mehr
»schnell« erhalten, so daß es heute in Zusammensetzungen allgemein gebraucht wird, die gegenüber der italienischen Wortbedeutung
pleonastisch oder geradezu sinnlos erscheinen, z. B. allegro giojoso (»lustig-lustig«),
allegro irato (»lustig-zornig«). Wie man von einem Adagio als einem langsamen Satz ganz allgemein spricht, so hat auch das Wort Allegro die
allgemeine Bedeutung eines schnell bewegten Satzes erhalten, und man nennt daher z. B. einen ersten Symphoniesatz
ein Allegro, auch wenn derselbe vielleicht mit Vivace oder Con fuoco überschrieben ist. Der selten gebrauchte Superlativ Allegrissimo
steht in der Bedeutung etwa mit Presto gleich.
(ital., abgekürzt Allo), d. i. geschwind, munter, hurtig, bezeichnet den vierten Hauptgrad musikalischer
Bewegung (s. Adagio), ist aber in Bezug auf das Zeitmaß selbst mehr als jeder andere musikalische Bewegungsgrad verschiedenen
Abstufungen unterworfen, die durch eine Anzahl von Beiwörtern angedeutet werden, wie z. B.
Allegro assai, Allegro di molto, sehr schnell und lebhaft;
Allegro moderato, mäßig schnell;
Allegro ma non troppo, nicht
zu schnell, u. a. m. In betreff der charakteristischen Erfindung und des Vortrags bildet
ein den direkten Gegensatz früher zum Largo, jetzt zum Adagio;
der Gang der Melodie im A. ist frisch, feurig, die rhythmischen
und dynamischen Accente sind kräftig und markiert, die Passagen brillant. Da sich das Allegro mit dem Ausdrucke
sehr verschiedener Empfindungen verträgt, so wird sich auch der Vortrag je nach dem Charakter und dem besondern Inhalte des
betreffenden
musikalischen Satzes ändern müssen.
Die Art und Weise des Vortrags wird dann wiederum durch gewisse
Beiwörter angedeutet, wie: Allegro vivace, lebhaft; Allegro maestoso, würdig, erhaben; Allegro scherzando,
scherzend, neckend u. s. w. Außerdem bezeichnet Allegro aber auch ein ganzes für
sich bestehendes Musikstück oder auch einen, gewöhnlich den ersten, Satz größerer Instrumentalstücke, Sinfonien, Quartette,
Sonaten, Konzerte u. s. w., der in geschwinderer Bewegung, im Gegensatz zum nachfolgenden Adagio oder Andante,
vorgetragen werden soll. Allegretto bezeichnet eine etwas langsamere und weniger schwungvolle Bewegung als Allegro.