Allegorie
(grch.) ist die durchgeführte Personifikation abstrakter
Begriffe in der Kunst.
Religion, Liebe, Gerechtigkeit,
Krieg, Friede,
Frühling u. s. f. werden als lebendige Wesen handelnd und redend eingeführt. Wesentlich
ist der Allegorie
das
Bewußtsein der bloß künstlerischen Personifikation ihres Gegenstandes; deswegen waren die alten
Götter
Griechenlands
keine Allegorie
, weil die Griechen an ihr wirkliches (nicht bloß künstlerisches)
Dasein glaubten, sie wurden erst dazu mit dem
Verfall dieses
Glaubens.
Die Allegorie
gehört der reflektierenden Kunst an und entbehrt vermöge der nie ganz durchsichtigen
Beziehung zwischen dem
Begriff
und seiner Personifikation der Allgemeinverständlichkeit. Sie darf daher nur sparsam verwendet werden
und tritt beherrschend nur in
Perioden hervor, wo Grübelei die
Stelle unmittelbaren Kunstgefühls einnimmt.
Daß aber auch
in ihr Bedeutendes geleistet werden kann, beweisen
Dante,
Schiller (die Huldigung der Künste) u. a. Zu unterscheiden ist von
der Allegorie
das
Symbol (s. d.).