Allahabād,
Hauptstadt des brit.
Gouvernements der
Nordwestprovinzen in
Ostindien,
[* 3] liegt 61,5 m ü. M.,
an der südöstlichen
Spitze des
Doab auf einer durch das Einmünden der
Dschamna in den
Ganges gebildeten
Landzunge und heißt
ursprünglich als Sitz der sagenhaften
Könige aus dem
Geschlecht des
Mondes Pratischthâna; um 250
v. Chr. kommt sie unter dem
Namen Prayâga (»Opferstätte«) vor, woraus das
moderne Preág entstanden ist. Die Stadt verödete unter den
Kämpfen der Mohammedaner um
Hindostan, bis
Akbar 1572 an derselben
Stelle sein
Fort Ilâhabâs baute, welches
Schah Dschahan (1628-58) sodann Allahabad
(»Stadt
Gottes«) nannte.
Die von
Akbar erbaute
Citadelle hat 2250 m im
Umfang, gewährt noch jetzt, obwohl die alten
Türme dem modernen
Befestigungssystem haben weichen müssen, einen großartigen Anblick und ist in
Stand erhalten. Hervorragende Kultusgebäude
fehlen Allahabad.
Am Zusammenfluß von
Dschamna und
Ganges versammeln sich fortwährend zahlreiche
Pilger beiderlei
Geschlechts, um sich
in den
Fluten der heiligen
Ströme von ihren
Sünden zu reinigen; die englischen Polizeivorschriften thaten aber dem
Besuch Abbruch, daher ist jetzt
Benares bevorzugt. Allahabad
hatte 1881: 148,547 Einw. (99,518
Hindu, 43,558 Mohammedaner, 5257
Christen)
u. ist
Knotenpunkt der Hauptverkehrsadern des nördlichen
Indien: der
Kalkutta-Dehli- und der
Bombay-Kalkuttabahn.
Eine
Eisenbahnbrücke führt über die
Dschamna. Allahabad
gehörte zum
Reich des
Großmoguls, bis es 1753 von Safter Jang, dem
Wesir von
Audh, erobert ward. Aber schon 1765 kam es unter britische
Gewalt und ward dem
Schah Alam zur
Residenz angewiesen. Nachdem
dieser 1771 Allahabad
verlassen, geboten wieder die
Engländer daselbst, überließen es aber durch
Vertrag 1773 dem Nawab von
Audh.
Letzterer trat es endlich an die
Ostindische
Kompanie ab, welche seitdem ununterbrochen im
Besitz der Stadt
geblieben ist. - Der Verwaltungsbezirk Allahabad
umfaßt 35,599 qkm mit (1880) 5,754,855
Einw. (davon 9/10
Hindu).