Allâh,
zusammengezogen aus dem Artikel al und dem arab. Wort ilâh, steht mit der dem alten Semitismus gemeinsamen Benennung der Gottheit (hebr. Elôah, Elôhîm) in Zusammenhang. Auch die heidn. Araber kannten bereits diesen Gottesnamen, der im Islam zum Namen des einen Gottes wurde. So ist der Name in die religiöse Sprache aller mohammed. Völker übergegangen, obgleich auch die einheimischen Benennungen (pers. chudâ; türk. tengri) in Gebrauch geblieben sind.
Dem Polytheismus und Götzendienst stellte Mohammed den Allâh-Begriff entgegen, den er mit den Attributen absoluter Einzigkeit/Allmacht und Allwissenheit ausrüstete. Daß er darin Anregungen des Judentums und Christentums folgte, ergiebt sich sicher aus seiner Lebensgeschichte. Auch die damit verknüpfte Vorstellung von Allâh als dem Schöpfer, Erhalter und Richter aller Wesen ist auf die biblische Lehre gegründet. «Lâ ilâha illâ 'llâlu» (es giebt keine Gottheit außer Allah) ist der vornehmste Satz des Mohammed. Glaubensbekenntnisses, dem sich das Bekenntnis «wa Muhammadun rasûlu-llâhi» (und Mohammed ist der Gesandte Gottes) anschließt. Das Gottesbekenntnis des Islams ist näher in der
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112. Sure des Korans definiert: «Sprich: Allâh ist ein Einziger, Allâh ist ein Ewiger; er zeugt nicht und ist nicht geboren, und es ist nichts ihm gleich.» Mit der Entwicklung der Dogmatik wurde auch die Auffassung der Persönlichkeit Gottes und seiner Attribute Gegenstand dogmatischer Streitigkeiten.
Innerhalb der orthodoxen Kirche war die Tendenz nicht ausgeschlossen, den Allâh-Begriff anthropomorphistisch zu gestalten, und bedeutende Lehrer aus der Schule des Ahmed ibn Hanbal bekannten sich zu solcher Auffassung, während man im Mysticismus (s. Sufismus) bis zur pantheïstischen Auffassung vorschritt. - Anknüpfend an den Koranvers 7, 179, vgl. 20, 7: «Gottes sind die schönen Namen», hat man alle von Gott im Koran gebrauchten Epitheta gesammelt und hieraus eine Sammlung von «schönen Namen Gottes» gestaltet, die an dem Rosenkranz (subha, musabbiha) hergesagt werden.