Titel
Alkmäon
,
1) griech. Heros, Sohn des Amphiaraos und der Eriphyle, Bruder des Amphilochos, zu Argos. Seine Mutter hatte, von Polyneikes, dem ¶
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thebanischen Prätendenten, durch das Halsband der Harmonia (s. d.) bestochen, ihren Gatten verraten, der, um nicht an dem Feldzug
gegen Theben teilzunehmen, sich versteckt hatte, weil er vermöge seiner Divinationsgabe wußte, daß er dabei seinen Tod finden
werde. Sterbend hatte er dem Sohn aufgetragen, ihn an der Mutter zu rächen. Als darauf die Söhne der
vor Theben gefallenen Helden eine zweite Heerfahrt gegen die Stadt rüsteten, ließ sich Eriphyle durch das kostbare Gewand der
Harmonia von neuem bestechen und veranlaßte ihre beiden Söhne zur Teilnahme an dem Zug.
Alkmäon
, zum Oberhaupt der Epigonen gewählt,
tötete den Laodamas im Zweikampf und eroberte und zerstörte Theben.
Nach dem Feldzug erfüllte er den Auftrag des Vaters, indem er seine Mutter ermordete, wurde aber dafür von den Erinnyen
[* 3] verfolgt,
bis er zu Psophis in Arkadien von Phegeus entsündigt wurde, der ihm seine Tochter Arsinoe zum Weib gab, welche nun die verhängnisvollen
Kleinode erhielt. Allein das Land wurde von Unfruchtbarkeit heimgesucht, und Apollon
[* 4] verkündete, Alkmäon
werde
nicht eher zur Ruhe gelangen, als bis er in ein Land komme, welches bei der Ermordung seiner Mutter noch nicht von der Sonne
[* 5] beschienen worden sei; an des Acheloos Mündung werde er es finden. Alkmäon
machte sich dorthin auf und fand
neuangeschwemmtes Land. Er baute sich hier an, heiratete die Tochter des Flußgottes, Kallirrhoe, und kehrte dann, um dieser
das Halsband und den Peplos zu verschaffen, nach Psophis zurück. Unter dem Vorgeben, er wolle die Kleinode, um geheilt zu werden,
dem Gott zu Delphi darbringen, erhielt er sie beide, wurde aber, als ein Diener den wahren Sachverhalt
verriet, von den Söhnen des Phegeus für seine Untreue an Arsinoe ermordet. Zu Psophis stand, im Schatten
[* 6] heiliger Cypressen,
sein Grabmal. Auch in Theben genoß er als Weissager Heroenverehrung, wie sein Vater zu Oropos. Von den Tragikern wurde Alkmäons
Geschichte vielfach benutzt.
2) Urenkel des Nestor, der nach der Einwanderung der Dorier in den Peloponnes von Pylos nach Athen [* 7] flüchtete, der Stammvater des berühmten Geschlechts der Alkmäoniden (s. d.).