Alkéstis
(Alkeste, Alceste), im griech. Mythus Tochter des Königs Pelias von Iolkos, besonders durch ihre aufopfernde Gattenliebe berühmt. Der Vater gelobte, sie nur demjenigen zum Weib zu geben, der einen Wagen mit Löwen [* 2] und Ebern bespannen werde. Dies vollbrachte Admetos, König von Pherä in Thessalien, mit Hilfe Apollons, der eben, wegen Blutschuld (s. Apollon) [* 3] aus dem Olymp verbannt, bei ihm die Rosse weidete. Da aber Admetos bei der Hochzeit versäumte, der Artemis [* 4] zu opfern, fand er das Brautgemach mit Schlangenknäueln erfüllt.
Apollon besänftigte den
Zorn der
Göttin und erlangte außerdem von den
Moiren das
Versprechen,
Admetos solle, wenn sein
Todestag komme und sich jemand freiwillig für ihn zu sterben entschließe, vom
Tod befreit werden. Als ihn darauf eine tödliche
Krankheit befiel, weihte sich die treue Alkéstis
für den
Gatten dem
Tode. Dieser genas sofort, aber Verzweiflung erfaßte ihn über
den Verlust der
Gattin. So traf ihn sein Gastfreund
Herakles,
[* 5]
dem er sein
Leid klagte, worauf dieser in die
Unterwelt hinabstieg, die Alkéstis
dem
Hades entriß
und sie in die
Arme Admets zurückführte. Diese Geschichte wurde von
Euripides
in der
Tragödie »Alkéstis«
behandelt. Auch gegen ihren
Vater bewies sie ihre
Frömmigkeit, indem sie allein nicht in die
Zerstückelung
desselben willigte (s.
Pelias).