Alkermes,
s. Kermes.
25 Wörter, 178 Zeichen
Technologie, Gewerbe und Industrie — Waarenkunde — Droguen thierischen Ursprungs
s. Kermes.
(Alkermes, Kermeskörner, unechte Kochenille, Grana Kermes), die getrockneten Weibchen der Kermesschildlaus (Coccus ilicis Fabr.), welche auf der Stecheiche (Quercus coccifera L.) lebt. Die Tierchen saugen sich im März an den Stengeln der Eiche fest und erleiden in diesem Zustand die Begattung. Es entwickeln sich dann die mit einem roten Saft gefüllten 1800-2600 Eier, und Ende Mai findet man diese unter der toten Hülle der bald nach dem Legen zu Grunde gegangenen Mutter. Um diese Zeit wird der Kermes gesammelt, mit Essig besprengt und getrocknet; er bildet erbsengroße, runde oder zusammengefallene, braune, glatte, glänzende, durch die Anheftungsstelle genabelte Körner und gibt zerrieben ein rotes Pulver. Kermes enthält denselben Farbstoff wie die Kochenille (Karminsäure), hat aber nur 1/12 des Färbevermögens der letztern; er färbt auch weniger schön, aber echter.
Den besten Kermes liefert die Provence, geringere Sorten Spanien, Italien, Griechenland, der Orient, Algerien und Marokko. Kermes war schon den Alten bekannt, man bediente sich desselben als erstes Farbebad für die Stoffe, welche in Purpur gefärbt werden sollten. Als die Kunst, tyrischen Purpur zu färben, verloren gegangen war, wurde ein wichtiger Ausfuhrartikel für mehrere südliche Länder. Auch im Mittelalter wurde er sehr geschätzt, seit Einführung der Kochenille aber ist er mehr und mehr zurückgedrängt. Man benutzt ihn noch zum Färben von Konditorwaren, Wein, Likör etc. Zum Färben der türkischen Fes, welche namentlich Frankreich nach der Türkei liefert, dient ein Gemisch von Krapp und Kermes.