Alkaloīde,
stickstoffhaltige Körper von basischem (alkaliähnlichem) Charakter, die sich in vielen Pflanzen, namentlich solchen, die durch ihre heilenden oder ¶
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giftigen Wirkungen ausgezeichnet sind, vorfinden. Einige derselben können auch künstlich dargestellt werden. Sie sind meist
auch sauerstoffhaltig, in Wasser wenig, in Alkohol leicht löslich, reagieren alkalisch und bilden mit Säuren Salze. Einige
davon, wie das Coniin und Nicotin, sind flüssig, die übrigen, wie die Alkaloide
des Opiums (Morphin, Codein, Papaverin
u. s. w.), der Chinarinden (Chinin, Chinidin, Chinicin, Chinchonin), der Strychnosarten (Strychnin, Brucin, Curarin u. s. w., sind
fest. Mehrere der Alkaloide
, wie das Strychnin und das Morphin, gehören zu den schärfsten Giften. Aus ihren Lösungen werden die
Alkaloide
unlöslich niedergeschlagen durch Tannin, Phosphormolybdänsäure, Phosphorwolframsäure, Kaliumquecksilberchlorid und
Kaliumquecksilberjodid. Der Nachweis der Alkaloide
bei Vergiftungen ist leicht, da die meisten sich durch charakteristische
Farbenreaktionen auszeichnen. Die meisten Alkaloide
sind Abkömmlinge des Pyridins oder Chinolins. -
Vgl. Pictet, Die Pflanzenalkaloide und ihre chem. Konstitution (deutsch von Wolffenstein, Verl. 1891).