Alkäos
,
berühmter griech. Lyriker, aus Mytilene auf Lesbos, blühte um 600 v. Chr. als älterer Zeitgenosse der Sappho. Einem der edelsten Geschlechter angehörig, war er einer der Vorkämpfer der Adelspartei gegen die Tyrannen seiner Vaterstadt (Myrsilos, Melanchros u. a.). Deshalb aus der Heimat verbannt, bekämpfte er nach dem Sturz der Tyrannenherrschaft den vom Volk zum Äsymneten oder Schiedsrichter berufenen weisen Pittakos, einen frühern Parteigenossen, geriet aber bei dem Versuch, die Rückkehr zu erzwingen, in die Gewalt seines Gegners, der ihm großmütig verzieh.
Nach dem
Urteil der Alten waren die in äolischer
Mundart und kunstvollen
Formen abgefaßten Gedichte des Alkäos
, nach dem das bekannte
alkäische Versmaß benannt ist, von hoher
Schönheit, voll feuriger
Leidenschaft und männlicher
Kraft.
[* 2] Unter den Alten war der
Römer
[* 3] Horaz sein glücklichster Nachahmer. Von den mindestens zehn
Büchern seiner
Dichtungen:
Hymnen,
politischen Liedern, dem Hauptbestandteil der Sammlung, Trink- und Liebesliedern, sind nur geringe Bruchstücke erhalten
(gesammelt von Matthiä, Leipz. 1827, und in
Bergks »Poetae lyrici graeci«).