Algērische
Weine. Die
Weine der franz.
Kolonie
Algerien
[* 2] waren früher teils wegen unpassend ausgewählter
Rebsorten, teils infolge mangelhafter Pflege und Behandlung des Produktes nur sehr wenig wert und der
Weinbau dort überhaupt
nur ein sehr geringfügiger, so daß 1876 noch 425000 hl
Wein eingeführt werden mußten. Obwohl nun der
Verbrauch im
Lande
selbst seit 1876 um ein Viertel sich vermehrt haben mag, sind 1883 nur 215541 hl eingeführt worden und 126076
hl zur Ausfuhr gelangt. Es ergiebt sich hieraus bis 1883 ein Zuwachs der dortigen Produktion um 436000 hl im Werte
von 11 Mill.
Frs. 1888 betrug die Weinproduktion in
Algerien bereits 2728273 hl. Dieser
Wein findet sich
auch schon auf dem deutschen Markt. Bereits 1884 ging von
Algier ein ganzes Schiff
[* 3] mit
Wein befrachtet direkt nach
Stettin
[* 4] ab.
Der
Weinbau wird dort ausschließlich auf Hügeln und Bergabhängen in einer Höhe von 800 bis 900 m ü.d.M. betrieben. Die
aus Bordeauxreben gewonnenen Adéljaweine
enthalten 11 Proz.
Alkohol, der schwerere dickere Burgunderadélja 12 Proz.;
erstere sind reicher an
Tannin als letztere.